#076 I Sich in der Partnerschaft auseinander entwickeln
Sich in der Partnerschaft auseinander entwickeln
…und in 5 Schritten wieder zusammen finden!
Heute wird es um ein Thema gehen, das sicher viele Menschen aus ihrer eigenen Beziehung kennen:
Sich voneinander zu entfernen.
Sich in verschiedene Richtungen zu entwickeln.
Sich ein Stückweit auseinander zu entwickeln.
Und vor allem wird es heute darum gehen, wie man in einer solchen Situation wieder zusammen finden kann und hierfür teile ich 5 Schritte mit dir!
Ich wünsche dir viel Spaß beim Hören und ich hoffe, dass ich dir einige gute Impulse mit auf den Weg geben kann!
Du kannst die Folge direkt hier hören – oder auf Spotify & ITunes.
Ich möchte dir von Herzen mein neues Buch empfehlen:
Paartherapie für zu Hause
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Aufgebaut wie eine Paartherapie, bietet das Ausfüllbuch konkrete Tipps und Impulse, Techniken und Strategien sowie praktische Aufgaben aus der Paartherapie, um den Teufelskreisen in der Partnerschaft zu entkommen und eine vertrauensvolle Verbindung zu leben. Das Buch unterstützt außerdem dabei, frühere Verletzungen aufzuarbeiten und die Partnerschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Das Buch kann von Paaren oder Einzelpersonen ausgefüllt werden und ist für alle Beziehungskonstellationen geeignet. Es kann auch begleitend zu einer Paartherapie eingesetzt werden.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit diesem Buch & alles Gute für deine Beziehung!
Hier kannst du den Inhalt der Folge zudem als Blogpost nachlesen:
Gerade ist ganz schön viel los! Vielleicht geht es dir gerade auch so, dass du viele Dinge im Kopf hast, dass du vielleicht Sorgen hast, dass das Leben gerade einfach nicht so unbeschwert ist wie vielleicht sonst. Ich erlebe das bei mir auf jeden Fall.
Viele Beziehungen werden in turbulenten Zeiten auf die Probe gestellt!
Bei mir ist gerade ziemlich viel los! Vielleicht weißt du ja, dass ich seit Anfang des Jahres mit meinem Partner auf Reisen bin und es war nicht das einfachste Jahr um zu Reisen. Wir waren sieben Monate in Asien unterwegs – den größten Teil der Zeit in Kambodscha, weil auch einfach die oberste Priorität war, ruhig und zurückgezogen zu leben und zu warten, bis die Welt sich weiter dreht. Und das war eine Zeit lang sehr gut für uns und dann eben auch nicht mehr. Und wir sind vor etwas mehr als einem Monat nach Europa zurück gekehrt. Und die Reise – gerade in der aktuellen Zeit – war alles andere als einfach. Zuhause haben wir auch erst mal Zeit mit Freunden & Familie verbracht. Es war ganz schön viel los. Wenn man nach so einer langen Zeit nachhause kommt und alles, was in der Zwischenzeit stattgefunden hat irgendwie verpasst hat, ist ganz schön viel los. Und jetzt sind wir seit einigen Wochen in Griechenland und werden hier auch erstmal bleiben und wir hatten noch Besuch von Freunden und Familie und jetzt sind wir seit kurzen wieder alleine. Zu zweit. Nur mein Partner und ich.
Wenn viel los ist, kann man sich schnell aus den Augen verlieren!
Und man sollte meinen, dass wir das mittlerweile ziemlich gut können – alleine zu sein. Waren wir ja immerhin in diesen sieben Monaten in Asien praktisch die ganze Zeit. Und doch hat sich irgendwas verändert. Durch diese Reise, durch so viele Planänderungen, durch Wünsche und Hoffnungen, die dann nicht erfüllt werden konnten. Durch all den Besuch, durch all die Ablenkung ist irgendwas passiert. Und ich habe das erst jetzt von wenigen Wochen gemerkt. Dass irgendwas anders ist. Und ich habe mir Gedanken gemacht, was da eigentlich passiert ist. Und dann ist es mir aufgefallen: Wir haben uns irgendwie auseinander entwickelt. Wir haben uns irgendwie aus den Augen verloren. Wir haben irgendwie für den Moment aufgehört, uns miteinander zu beschäftigen. Und auszutauschen darüber, wie es uns geht. Jedem für sich und auch miteinander. Es war irgendwie so viel los, dass wir uns verloren haben.
Und das festzustellen, war ganz schön schwierig für mich. Und ich erzähle das hier, weil ich mir ganz sicher bin, dass es noch vielen anderen Paaren auch so geht. Ich erlebe das in der Beratung, ich lese das in den E-Mails, die ich von Podcast-Hörern und –Hörerinnen bekomme. Ich erlebe das in meinen Facebook-Gruppen. Ich weiß: Ich bin damit nicht alleine.
Fast jedes Paar erlebt in der Partnerschaft auch mal Tiefpunkte!
Und wenn du dich jetzt darin wiedererkennst und bemerkst, dass auch du und dein Partner euch in der letzten Zeit oder vielleicht auch schon länger, irgendwie voneinander entfernt habt. Dass ihr euch irgendwie auseinander entwickelt habt. Dann merke auch du dir: Du bist damit nicht alleine! Das ist nicht schlimm, dass es so passiert ist. Und das muss nicht immer so bleiben.
Du kannst den Zustand deiner Beziehung jederzeit beeinflussen!
Und darum soll es heute gehen: Ich möchte dir erzählen, was ich gemacht habe als ich das festgestellt habe. Ich möchte dir erzählen, wie ich und mein Partner das wieder hingekriegt haben. Wie wir die Kurve gekriegt haben und uns wieder annähern konnten.
Und ich möchte dir erzählen, wie dir das auch in deiner Beziehung gelingen kann.
Denn: Dass man sich mal auseinander entwickelt, ist nicht schlimm. Das ist normal!
Es gelingt niemandem – keinem Paar – dauerhaft in jeder Sekunde und jeder Lebenssituation eine 10/10 in der Beziehungsqualität zu schaffen. Sich mal auseinander zu entwickeln und sich aus den Augen zu verlieren ist ganz normal und es ist vollkommen okay.
Es ist in Ordnung, nicht immer nach & innig zu sein!
Wenn dir das passiert ist, mach dir keine Sorgen, dass deine Beziehung jetzt zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist – das ist nicht so. Es braucht da jetzt ganz sicher etwas, damit es wieder bergauf geht aber das kann dir gelingen, davon bin ich komplett überzeugt.
Ich habe da letztens so ein schönes Zitat gehört, dass da ziemlich gut darauf passt. Klingt vielleicht wie so ein bisschen mieser Kalenderspruch aber mich hat es irgendwie total angesprochen. Ich versuche mal, das nochmal zusammen zu kriegen. Das Zitate lautete ungefähr so:
Es ist nicht schwer, sich an den Händen zu halten, wenn es richtig gut und alles in Ordnung ist.
Aber es kommt darauf an, wenn es mal schwierig wird, nicht loszulassen.
Und darum geht es hier: Wieder zusammen zu finden ist die Kunst! Wieder zusammen zu finden ist das, was Arbeit und Mühe erfordert. Der Wille, wieder zusammen zu finden, macht die Beziehung aus. Dass beide noch daran glauben, dass sie es wieder schaffen können. Und das beide bereit sind, sich dafür einzusetzen. Und die Beziehung in der Prioritätenliste mal wieder ein Stückchen höher zu schieben.
Es ist entscheidend, nach der Krise wieder zusammen zu finden!
Und wenn du dich jetzt wieder erkennst und das Gefühl hast, auch deiner Beziehung könnte es nicht schaden, mal wieder ein bisschen höher priorisiert und ein bisschen besser gepflegt zu werden, dann bist du hier genau richtig! Und ich werde dir jetzt erzählen, was ich getan habe, um mich mit meinem Partner wieder anzunähern. Ich habe ein paar Schritte befolgt, die ich heute mit dir teilen werde in der Hoffnung, dass wir das genauso gut hilft, wie mir!
Beziehung retten: 5 Schritte, die dir dabei helfen!
Was passiert, wenn wir uns voneinander entfernen, ist – unter anderem – dass wir uns vor unserem Partner nicht mehr so zeigen wie früher. Dass wir nicht mehr da sind, mit allem was ist. Mit allem, was wir sind. Dass wir nicht mehr all unsere Gedanken teilen. All unsere Gefühle. Alles, was uns beschäftigt. Ich habe das ganz stark bei mir gemerkt. Früher war es ganz normal in meiner Beziehung, dass wir mehrmals pro Woche darüber gesprochen haben, wie es uns gerade geht. Wie es uns miteinander geht aber auch womit wir uns gerade beschäftigen. Was gerade wichtig ist in unserem Leben. Wir haben das miteinander geteilt. Wir haben den Kontakt gehalten. Sind in Verbindung geblieben über die Dinge, die uns wichtig sind. Wir sind uns wirklich begegnet.
Schritt 1: Zeige dich & suche das Gespräch
Und das habe ich im ersten Schritt wieder einmal getan beim Versuch, uns wieder anzunähern.
Ich habe mich gezeigt!
Ich habe ein Gespräch gesucht und angesprochen, wie es mir geht.
Ich habe angesprochen, wie ich mich in der Beziehung fühle. Was ich brauche. Wie ich die Situation gerade erlebe. Was ich mir wünsche. Was mir fehlt. Wie es mir damit geht.
Ich habe mich verletzlich gezeigt. Und das hat Verbindung geschaffen. Das hat dazu geführt, dass auch mein Partner sich zeigen konnte. Ich habe den Raum dafür geöffnet. Den Raum für echte Begegnung. Und wir haben ein echtes und ehrliches Gespräch gesucht. Und dabei festgestellt, dass einige Dinge grade einfach nicht so gut passen. Dass wir uns verändert haben, dass wir Dinge vernachlässigt haben, die eigentlich gut für uns und unsere Beziehung und dass wir gerade nicht so zufrieden damit sind, wie es läuft. Dass wir nicht so zufrieden mit einigen Veränderungen sind. Und in dieser Erfahrung konnten wir uns verbinden. Weil wir diese Erfahrung teilen: Wir beide erleben, dass wir uns voneinander entfernt haben. Und das ist gerade unsere große Gemeinsamkeit.
Öffne den Raum für einen offenen & ehrlichen Austausch
Und das klingt jetzt vielleicht leicht – ich sage nicht, dass es das war. Das war ein schwieriger und auch schmerzhafter Prozess. Weil es schmerzhaft sein kann, Dinge sichtbar zu machen. Weil es schmerzhaft sein kann, sich einzugestehen, dass man gerade eben nicht mit allem, was ist, geliebt ist. Dass man gerade nicht behütet ist in der Beziehung. Dass man gerade nicht in allen Punkten an einem Strang zieht und über alles gleich denkt. Das man vielleicht auch mit einer Entwicklung, die man gemacht hat, abgelehnt ist.
Und da ist es unglaublich wichtig, gut bei sich selbst zu bleiben und sich nicht der Verletzung hinzugeben. Nicht zurück zu verletzen, weil man verletzt ist. Konstruktiv zu bleiben und sich immer wieder bewusst zu machen, dass die Dinge, die man vielleicht aneinander gerade nicht mag, auch da sind, wenn sie nicht ausgesprochen sind. Und dass sie sichtbar zu machen, der einzige Weg ist, sie aus dem Weg zu räumen.
Bleibe konstruktiv & bleibe gut bei dir!
Wenn du jetzt also in einer ähnlichen Situation bist wie ich es bis vor kurzem war und das Gefühl hast, dass du dich von deinem Partner entfernt und ihr euch auseinander entwickelt habt, dann suche im ersten Schritt das Gespräch mit deinem Partner. Spreche an wie es dir geht und was du beobachtet hast. Ohne Vorwürfe oder Anklagen sondern aus dem Wunsch heraus, euch wieder zu begegnen. Eine gemeinsame Lösung zu finden. Und diese innere Einstellung ist so wichtig, weil sie beeinflusst mit welcher Anspruchshaltung du dieses Gespräch suchst. Bleib im Gespräch gut bei dir und mach dich stark für das, was du brauchst.
Überlege dir, welche Beziehung du leben möchtest!
Als ich das Gespräch mit meinem Partner gesucht habe, hat er mir gleich zugestimmt. Er hat auch bemerkt, dass sich etwas verändert hat und wir gerade nicht so gut auf einer Wellenlänge sind, nicht so zusammen wie sonst. Aber es hat ihm viel weniger ausgemacht als mir. Er hat so etwas gesagt, wie: „Wir haben doch immer noch eine total gute Beziehung. Wir verstehen uns doch immer noch besser als die meisten Paare, die ich kenne. Ich kenne niemanden, der sich so viel unterhält wie wir uns so viel Zeit zusammen verbringt.“ – und da kann ich ihm auch nur zustimmen. Wahrscheinlich ist unsere Beziehungsqualität selbst in so einer kleinen Krise noch weit besser als in vielen anderen Beziehungen. Aber darum geht es nicht.
Und hier sind wir beim Thema Vergleichen – ein kurzer Exkurs: Es macht keine Sinn sich mit anderen Menschen zu vergleichen. Weil andere Menschen, andere Menschen sind. Mit ganz anderen Wünschen, Zielen, Plänen, Träumen, Ängsten – und allem, was du dir vorstellen kannst. Es macht keinen Sinn die eigene Beziehung mit der Beziehung anderer zu vergleichen, weil andere Menschen andere Beziehungen führen und auch führen wollen. Es macht einzig und alleine Sinn, dich mit dir selbst zu vergleichen. Und dich zu fragen:
- Wie ging es mir früher?
- Wie geht es mir jetzt?
- Wann ging es mir schon mal richtig gut?
- Und was war da anders?
Und genau das habe ich auch in der Situation mit meinem Partner gemacht. Ich habe ihm gesagt, dass es mir ganz egal ist, wie andere Menschen ihre Beziehung führen, weil ich nicht beurteilen kann, ob diese Menschen das glücklich macht oder nicht oder ob das überhaupt ihr Anspruch ist. Aber mein Anspruch ist, dass unsere Beziehung so schön, so innig und so besonders ist, wie sie es schon mal war. Und dass wir wieder dahin kommen, wo wir waren oder noch darüber hinaus. Und dass es sein kann, dass unsere Beziehung selbst jetzt noch eine 8/10 ist aber das reicht mir nicht. Ich möchte mehr.
Und das hat uns schon mal ganz schön gut geholfen. Weil das Thema im Raum war. Wir haben es nicht mehr totgeschwiegen und wir haben es nicht mehr akzeptiert. Wir haben es thematisiert.
Schritt 2: Analysiere die Entwicklung
Und dann bin ich im zweiten Schritt ein bisschen in die Analyse gegangen. Ich habe überlegt, was sich überhaupt verändert hat. Was gerade eigentlich wirklich los ist. Und was ich eigentlich brauche. Ich habe mir Fragen gestellt und ich habe meinen Partner gebeten, sich diese Fragen auch zu stellen.
Ein paar dieser Fragen möchte ich heute mit dir teilen.
Ich habe mich beispielsweise gefragt:
- Was hat unsere Beziehung früher so gut gemacht?
- Wann habe ich mich in unserer Beziehung besonders wohl gefühlt?
- Wie habe ich mich dann genau gefühlt?
- Was habe ich verändert?
- Was hat sich vielleicht auch im Außen verändert?
Und dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die sich ganz erheblich verändert haben. Mir ist aufgefallen, dass wir uns früher viel mehr Zeit für unsere Beziehung genommen haben. Dass wir beispielsweise unsere Abende anders gestaltet haben. Dass wir unsere Tage und Wochen mitunter auch danach geplant haben, was wir miteinander erleben wollten. Was unsere Beziehung gerade gebraucht hat. Dass wir uns viel mehr Zeit für Reflektion und Gespräche genommen haben. Dass wir uns mehr übereinander ausgetauscht haben. Dass wir uns noch stärker unsere Gedanken anvertraut haben. Dass wir uns liebevoller begegnet sind und weniger kritisch, weniger streng.
Beziehungskrise: Was hat sich verändert?
Klingt nach einer ordentlichen Liste. Und als ich diese Punkte für mich so sichtbar hatte, hat es mich auch nicht mehr gewundert, dass wir uns da auf dem Weg ein bisschen verloren haben. Weil sich doch so einiges verändert hat.
Schritt 3: Erkenne deinen Anteil an & übernehme Verantwortung!
Und dann habe ich – im dritten Schritt – meinen Anteil daran anerkennt. Ich habe anerkannt, dass ich Schuld daran trage. Dass ich Verantwortung dafür übernehmen muss. Dass mein Verhalten uns dahin gebracht hat, wo wir jetzt sind.
Was du verursacht hast, kannst du verändern!
Und das klingt jetzt vielleicht hart oder schwierig oder düster. Aber tatsächlich ist dieser Schritt unglaublich kraftvoll. Denn als ich die Verantwortung für diese negative Veränderung – das aus den Augen verlieren – übernommen habe, habe ich mir gleichzeitig Macht zurück gegeben, es nochmal zu verändern. Es wieder umzukehren. Es wieder einzurenken.
Nur wenn du Verantwortung übernimmst, kannst du etwas tun!
Wenn ich die Macht hatte, es schleifen zu lassen, dann habe ich jetzt auch die Macht, es wieder zu reparieren. Und dafür muss ich mir aber im ersten Schritt eingestehen, was ich dazu beigetragen habe und wo ich mich vielleicht auch mal falsch verhalten habe.
Schritt 4: Nutze das Veränderungs-Potenzial!
Und im vierten Schritt habe ich all die Punkte, die mir als Antwort auf die Frage, was sich verändert hat, eingefallen sind ins Positive verkehrt. Ich habe mir überlegt, was es braucht, damit es wieder so wird, wie ich es eigentlich haben will. Damit es wieder gut wird.
Ich nenne dir ein paar Beispiele:
Aus der Erkenntnis, zu wenig Zeit zusammen zu verbringen, wurde der Wunsch, zukünftig wieder mehr Zeit oder qualitativ hochwertigere Zeit zu verbringen.
Aus der Erkenntnis, dass die Abendgestaltung sich verändert hat, wurde der Wunsch nach einer aktiveren und selbstbestimmteren Abendgestaltung, nach mehr gemeinsamen Erlebnissen am Abend und mehr Raum für Begegnung und tiefgründige Gespräche.
Aus der Erkenntnis, sich zu wenig ausgetauscht zu haben, wurde der Wunsch nach tiefem Austausch. Nach dem Mitteilen meiner Gedanken und auch danach, mehr über die Themen und Gedanken meines Partners zu erfahren.
Und so weiter…
Was muss geschehen, damit sich etwas verändert?
Und gerade dann, wenn du merkst, dass ihr euch vielleicht für längere Zeit als nur ein paar Wochen und Monate aus den Augen verloren habt, vielleicht sogar für mehrere Jahre, wirst du feststellen, dass sich diese Wünsche nicht immer 1:1 wieder in die Beziehung etablieren lassen. Dass sich Situationen vielleicht so verändert haben, dass man Dinge nicht mehr rückgängig machen kann. Und dann gibt es nur noch einen Weg: Den Weg nach vorne. Ins Neue. Den Weg, neue Dinge zu etablieren. Und auch dabei weisen deine Wünsche dir den Weg. Wenn du bemerkst, dass sich eine Routine, eine Begegnung, ein Wunsch nicht mehr in die Beziehung etablieren lässt, weil sich beispielsweise eure Situation oder eure Lebensgestaltung so sehr verändert hat, dann kannst du dir die Fragen stellen:
- Worum ging es wirklich?
- Worum ging es bei deinem Wunsch wirklich?
- Was war das Wichtige daran?
Was war dieser Routine, an der Zeitgestaltung, an der Aktivität, die euch so verbunden hat, das Wichtige? Ging es um die gemeinsame Zeit? Um den Fokus? Darum, wie du deinen Partner erlebt hast?
Und was kannst du jetzt vielleicht in deine Beziehung etablieren, um dieses grundlegende Bedürfnis zu erfüllen? Welchen neuen Weg kannst du da gehen?
Schritt 5: Komme in die Umsetzung & verändere etwas!
Und dann geht es im fünften und letzten Schritt darum, die Dinge umzusetzen.
Es geht darum, ab jetzt etwas anders zu machen. Die Erkenntnisse aus den ersten vier Schritten zu nutzen, um neue Gewohnheiten zu etablieren oder zu alten Gewohnheiten zurück zu finden. Und das kann bedeuten, ab jetzt abends mal den Fernseher auszulassen. Mal wieder auf ein Date zu gehen oder ein Date in den eigenen vier Wänden zu organisieren. Das kann bedeuten, die Aufmerksamkeit auf einen Aspekt der Beziehung zu lenken.
Ändere deine Gewohnheiten & verbessere deine Beziehung!
Und ich sage nicht, dass das einfach ist. Mit Gewohnheiten zu brechen – gerade wenn sie gemütlich sind – ist nicht leicht. Aber wenn wir wieder zusammen finden wollt, dann ist das mit großer Wahrscheinlichkeit nötig.
Und auch hier abschließend ein letzter Hinweis. Es gibt – mindestens – drei Ebenen auf den Veränderung vielleicht nötig wird:
- Eine Ebene bist du – dein Leben, deine Gewohnheiten, deine Gedanken.
- Eine Ebene ist dein Partner – sein Leben, seine Gewohnheiten, seine Gedanken.
- Und eine Ebene ist eure Beziehung – eure gemeinsame Zeit, eure Interaktion, eure Rituale und euer Verhalten.
Und vielleicht gibt es da noch die Familienebene, die Haushaltsebene, die Job-Ebene oder eine ganz andere Ebene. Nehme dir da mal Zeit und schaue, auf welcher Ebene es gerade welche Veränderung braucht, damit ihr euch wieder gut begegnen könnt. Und dann mach dich auf den Weg.
Mache dich auf den Weg & investiere in deine Partnerschaft!
Ich hab mich vor ein paar Wochen auf den Weg gemacht und den Fokus wieder stärker auf die Beziehung gelenkt, mich da wieder ein bisschen ins Zeug gelegt. Es ist nicht so, dass das ab dem ersten Tag reibungslos funktioniert. Auch ich rutsche immer mal wieder in alte Muster zurück und muss mich da aktiv bemühen. Aber jetzt – nach einigen Wochen – kann ich dir sagen: Es lohnt sich. Es kann funktionieren. Und nach so einem kleinen Tief lernt man die Beziehung und alles, was man in der Beziehung hat, nochmal stärker zu schätzen.
Ich wünsche dir sehr, dass du dich auf diesen Weg machst. Dass du mutig bist, dich zu zeigen. Dass du dir erlaubst, da zu sein, mit allem, was ist. Und dass ihr euch begegnet.
Danke, dass du bei dieser Podcast-Folge wieder mit dabei warst! Heute wurde es etwas persönlicher aber ich finde es so wichtig darüber zu sprechen, dass es in jeder Beziehung – auch in meiner – Mal schwierig werden kann und neben den Hochs auch mal Tiefs gibt. Und ich hoffe ich mache dir damit Mut und hole dich irgendwo ab.
Lass es dir gut gehen, mach’s gut & bis bald,
deine Linda
In meiner neu gegründeten Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ kannst du dich mit anderen Hörern des Podcast sowie mit mir ganz persönlich austauschen! Hier ist Raum für deine Fragen, Themen & Herausforderungen! Teile deine besten Beziehungstipps mit den anderen Mitgliedern oder lasse dich von der Gruppe unterstützen!
Trete der kostenlosen & geschlossenen Facebook-Gruppe bei – ich freue mich auf dich!!
Linda Mitterweger (Psychologin)
Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.
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