#052 I Gemeinsame Zeit in der Partnerschaft
Gemeinsame Zeit in der Partnerschaft
Zeit für die Beziehung finden und gestalten
In der heutigen Folge wird es um gemeinsame Zeit in der Partnerschaft gehen.
Ich werde heute mit dir teilen,
- wie viel Zeit für eine erfüllte und glückliche Partnerschaft wichtig und richtig ist,
- wie ihr diese Zeit für euch finden könnt,
- was es überhaupt heißt, sich für den anderen Zeit zu nehmen und
- wie ihr eure gemeinsame Zeit dann gestalten solltet.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Podcast-Folge.
Hinterlasse gerne einen Kommentar oder eine Bewertung bei Itunes oder schreibe mir eine E-Mail an linda@psy-on.de.
Sehr gerne unterstütze ich dich auch persönlich in der Online Paartherapie!
Du kannst die Folge direkt hier hören – oder auf Spotify & ITunes.
Ich möchte dir von Herzen mein neues Buch empfehlen:
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Das Buch kann von Paaren oder Einzelpersonen ausgefüllt werden und ist für alle Beziehungskonstellationen geeignet. Es kann auch begleitend zu einer Paartherapie eingesetzt werden.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit diesem Buch & alles Gute für deine Beziehung!
Hier kannst du den Inhalt der Folge zudem als Blogpost nachlesen:
Hallo & Herzlich Willkommen beim Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche und erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger und in der heutigen Folge wird es um gemeinsame Zeit in der Partnerschaft gehen. Darum, wie viel Zeit richtig ist, wie ihr Zeit für eure Beziehung finden könnt und wie ihr diese Zeit gestalten solltet.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Podcast-Folge.
Ich möchte dir heute zum Einstieg einen Kommentar vorlesen, den mir ein Hörer oder eine Hörerin auf Itunes hinterlassen hat.
Liebe Linda, Danke sehr für deine Arbeit.
Deine ruhige Art zu sprechen und dein Angebot, den gesprochenen Text auch,
wenn Bedarf ist nachlesen zu können finde ich eine gelungene Ergänzung.
Hier auch nochmal der Hinweis für dich: Ich stelle jede Podcast-Folge auch als Blogartikel zum Nachlesen zur Verfügung. Du kannst jede bisher erschienene – und natürlich auch jede zukünftige Podcast-Folge auf meiner Homepage, auf psy-on.de, nachlesen falls dich etwas genauer interessiert oder du einfach lieber liest als hörst oder gerade keine Zeit hast, den Podcast zu hören. Du findest dort jede Episode als Text.
Der Kommentar lautet dann weiter:
Ich würde mir eine Folge zum Thema –
Wie gestalten wir unsere Paarzeit?
Also: wieviel Zeit ist in einer Partnerschaft wichtig ?
Wie findet man seine persönliche Paarzeit? – wünschen .
Alles liebe und Danke sehr !!!!!
Und erstmal möchte ich mich sehr herzlich bedanken! Danke für diesen Kommentar und danke für diese Bewertung! Zum einen freut es mich sehr, wenn ich positives Feedback und eine gute Bewertung für den Podcast erhalte, weil es der Lohn meiner Arbeit ist und mir hilft, den Podcast weiter zu verbreiten und so mehr Menschen in ihrer Beziehung zu unterstützen und mehr Liebe in die Welt zu bringen. Andererseits hilft es mir sehr, zu erfahren, was euch interessiert. Was für Themen ihr euch wünscht, was euch noch fehlt, was ihr noch braucht.
Und gerade so ein spezifisches Feedback, so ein konkreter Themenwunsch ist sehr hilfreich für mich und deshalb wird es heute genau um dieses Thema gehen:
Um Paarzeit. Um gemeinsame Zeit in der Partnerschaft!
Ich werde heute mit dir teilen,
- wie viel Zeit für eine erfüllte und glückliche Partnerschaft wichtig und richtig ist,
- wie ihr diese Zeit für euch finden könnt,
- was es überhaupt heißt, sich für den anderen Zeit zu nehmen und
- wie ihr eure gemeinsame Zeit dann gestalten solltet.
Sicherlich kennst du diese Paare, die es nur im Doppelpack gibt, die 24/7 zusammenhängen, von denen du denkst, dass sie selbst zusammen zur Toilette gehen – so eine Einheit bilden sie, so eng sind die verschweißt. Und dann gibt es solche Paare, für die die Beziehung eher Nebensache zu sein scheint. Die große und getrennte Freundeskreise pflegen, vielen Hobbies nachgehen, getrennt in den Urlaub fahren und sich manchmal eher zufällig begegnen, weil sie gerade im gleichen Club oder im gleichen Restaurant sind oder zum selben Geburtstag eingeladen wurden.
Wie viel Zeit verbringst du mit deinem Partner?
Zugegeben: Diese Beispiele stellen zwei Extreme dar, natürlich gibt es viele Zwischenstufen, die vorstellbar sind. Was diese Beispiele aber verdeutlichen: Es gibt viel Gestaltungsspielraum in Beziehungen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, die Beziehungszeit zu gestalten. Zwischen einem gemeinsamen Abend pro Woche und Tag und Nacht zusammen sein, gibt es viel, was möglich und denkbar ist. Und so unterschiedlich diese beiden Beispiele sind: Sie scheinen zu funktionieren. Beide.
Es gibt kein Richtig und kein Falsch!
Es gibt also nicht die eine richtige und universelle Menge an Beziehungszeit – das einzig richtige Maß. Es gibt – wie so oft – kein richtig und kein falsch. Wichtig ist, dass die Partner sich darüber einig sind, wie viel Zeit für sie richtig ist. Dass ihr euch darüber einig werdet, wie viel Zeit ihr miteinander verbringen möchtet und auch in gewisser Weise müsst, um gut in Verbindung zu bleiben und eure Beziehung zu pflegen, und da auch – falls eure Meinungen auseinander gehen – einen guten Mittelweg findet. Und dafür braucht es, wie so oft: Kommunikation! Das werden die Kommunikationsmuffel unter euch jetzt nicht gerne hören aber es ist einfach das A&O, der Schlüssel in so vielen Bereichen der Partnerschaft.
In jeder Beziehung braucht es die richtige Kommunikation
Und zu dieser Kommunikation gehören drei Schritte:
Schritt 1: Du musst dir erstmal selbst klar werden, was du willst.
Und zwar einmal das, was du dir wünschst – die Idealvorstellung sozusagen – und dann, in einem weiteren Schritt, was wirklich essenziell für dich ist. Also worauf du, selbst wenn es zu einem Kompromiss kommt, auf keinen Fall verzichten kannst – und was du im Gegensatz aber auch bereit bist, zu geben. Von welchen Forderungen du vielleicht Abstand nehmen kannst, weil sie nicht ganz so wichtig sind.
Schritt 2: Das Gespräch mit dem Partner suchen.
Und dafür musst du dir eben erstmal ganz klar darüber sein, was du willst und was für dich wichtig ist. In einem solchen Gespräch ist es auch sinnvoll, von der Sachebene Abstand zu nehmen und auch davon, wie es bisher gelaufen ist. Sondern über dein Warum zu sprechen. Warum ist dir genau dieses und jenes Maß an Zeit besonders wichtig. Was bedeutet es für dich, genau diese Menge an Zeit – die du dir eben vorstellst – mit deinem Partner zu verbringen.
Schritt 3: Die Verhandlung & Einigung
Und dafür musst du klar haben, was du unbedingt brauchst, um dich in der Beziehung wohl zu fühlen. Und hier nochmal der Hinweis: So eine Verhandlung ist kein Kampf zwischen zwei Menschen, sondern der Versuch, verschiedene Bedürfnisse zu vereinbaren. Es geht nicht darum, mehr zu bekommen als der andere oder den anderen möglichst weit herunter zu handeln. Die Frage in einer solchen Verhandlung sollte immer lauten:
- Was ist das Beste für unsere Beziehung?
- Wenn unsere Beziehung die Priorität hat, wie entscheiden wir uns dann?
So viel zu diesem kurzen Exkurs zum Thema Kommunikation – vielleicht mache ich darüber auch nochmal eine eigene Podcast-Folge, das begegnet mir nämlich wirklich oft.
Zurück zum Thema:
Wie viel gemeinsame Zeit ist richtig?
Und ich habe schon gesagt, dass es kein richtig und kein falsch gibt und dass diese Frage von Paar zu Paar ganz individuell unterschiedlich beantwortet wird. Wichtig ist, sich darüber auszutauschen – nicht mit dem besten Freund, nicht mit der eigenen Mutter, sondern mit dem Partner.
Nur ihr beide wisst, wie viel Zeit für euch richtig ist!
Checkt da auch mal eure Glaubenssätze. Wir haben tatsächlich Glaubenssätze über alles – auch darüber, wie viel Zeit man in einer Beziehung miteinander verbringen sollte. Und da kann es helfen, die einfach mal bewusst zu machen.
Es gibt Glaubenssätze, wie
- Wenn wir zu viel Zeit verbringen, gewöhnen wir uns aneinander.
- Wenn wir aufeinander hängen, werden wir unattraktiv füreinander oder langweilig.
- Sich nur selten zu treffen hält die Beziehung frisch.
- Wenn wir wenig Zeit zusammen verbringen, verlieren wir die Verbindung.
- Man sollte sich in einer Beziehung immer am nächsten sein.
- Wenn wir mehr Zeit mit unseren Freunden verbringen als mit unserem Partner, läuft etwas falsch.
Um jetzt mal nur ein paar Glaubenssätze zu nennen. Und ich möchte die an dieser Stelle auch gar nicht werten – da gibt es keine guten und schlechten Sätze. Die einzige Frage, die sich stellt, lautet:
Ist dieser Satz hilfreich für mich?
Vielleicht stellst du fest, dass du gerne mehr Zeit mit deinen Freunden alleine verbringen würdest, aber den Glaubenssatz hast: In einer Partnerschaft teilt man alles miteinander, auch die Freunde und auch die Freizeit. – Dann ist dieser Satz vielleicht gerade nicht hilfreich.
Möglicherweise möchtest du gerne mehr Zeit mit deinem Partner verbringen aber du bist überzeugt, dass zu viel gemeinsame Zeit dazu führt, dann man faul wird, wenig Lust aufeinander hat und die Beziehung ihre Spannung verliert. – Dann solltest du vielleicht überprüfen, ob dieser Satz wirklich stimmt und ob er dir hilft.
So viel zum kleinen Exkurs in Richtung Glaubenssätze. Und ich denke du merkst heute, wie sehr all die Themen, die hier im Podcast behandelt werden, zusammen hängen und wie präsent manche Grundlagen – wie Kommunikation oder Glaubenssätze – in allen inhaltlichen Themen sind.
Tue, was sich für dich richtig anfühlt.
Wenn du dich gerade mit der Frage auseinander setzt, wie viel Zeit du mit deinem Partner verbringen willst, wie viel Zeit deine Beziehung braucht, dann möchte ich dir mal zu einer anderen Herangehensweise raten, als sich den Kopf zu zerbrechen und Argumente zu wälzen:
Schalte den Kopf aus und frage dich: Was fühlt sich gerade richtig an?
Und dann handle einfach danach. Tue, was sich für dich richtig anfühlt.
Verbringe so viel Zeit mit deinem Partner, wie sich in dieser Situation richtig anfühlt
Und du wirst merken, dass es da verschiedene Phasen gibt. Dass nicht jede Woche gleich ist, nicht jeder Tag gleich ist. Dass du deinen Partner manchmal mehr um dich brauchst und manchmal weniger. Dass ihr manchmal enger zusammen rücken wollt und manchmal Abstand braucht. Und das ist vollkommen in Ordnung aber höre da auf deine Intuition und dein Bauchgefühl!
Nicht immer ist es leicht, Zeit für die Beziehung zu finden
Ich weiß, dass viele Paare – gerade auch Paare mit Kindern oder solche, die in Berufen arbeiten, die sehr zeitraubend sind – überhaupt Schwierigkeiten haben, Zeit zu finden. Und Zeit zu finden ist nicht gerade mein Lieblingsausdruck, denn es klingt, als gäbe es irgendwo ein Zeitfenster, das man bisher übersehen hat und in den meisten Fällen ist es so eben nicht. Ich möchte lieber sprechen von: Sich Zeit nehmen. Vielen Paaren fällt es schwer, sich Zeit zu nehmen. Und ich habe hier eine wirklich klare Meinung: Das ist ein Thema von sich Prioritäten setzen. Das ist eine Entscheidung. Und auch das ist nicht wertend gemeint. Ich sage nicht, dass es die schlechte Entscheidung ist, sich Zeit für die Familie zu nehmen anstatt für die Partnerschaft. Sich Zeit für die Karriere und den Job zu nehmen anstatt für den Partner. Ich maße mir nicht an, zu bewerten, was die richtige Entscheidung ist.
Übernimm wieder die Verantwortung, Zeit für deine Partnerschaft zu schaffen
Was ich möchte, ist, dich zurück in die Verantwortung zu bringen. Dir deutlich zu machen, dass du die Entscheidungsgewalt hast. Nicht dein Kind. Nicht dein Chef. Nicht deine Kollegen. Nicht deine Mutter. Du. Du entscheidest wie viel Zeit du dir nimmst oder eben auch nicht nimmst.
Viele Menschen neigen dazu, die Verantwortung dafür abzugeben, wie sie ihre Zeit gestalten. So als hätten sie da kein Mitspracherecht. Doch das haben sie. Wir haben immer ein Mitspracherecht über unsere Zeit.
- Du entscheidest dich für den Job. Es gibt Millionen anderer Jobs, die du tun könntest aber da stimmt dann das Einkommen nicht oder die Tätigkeit macht nicht so viel Spaß. Also entscheidest du dich für deinen Job, auch wenn er dich Beziehungszeit kostet. Und das ist ok. Das ist vollkommen okay, wenn es dir persönlich das wert ist. Aber stehe dazu!
- Du entscheidest dich auch, genau die Menge an Zeit mit deinen Kindern zu verbringen, dir es dir wert ist. Du könntest dein Kind auch betreuen lassen, einen Babysitter engagieren, die Familie möglicherweise stärker einbeziehen. Aber du entscheidest dich dafür, deine Zeit mit deinem Kind zu verbringen. Und auch das ist mehr als in Ordnung. Du entscheidest dich aktiv – das ist dein gutes Recht. Das ist gut! Aber stehe dazu.
- Du entscheidest dich möglicherweise für ein Hobby. Dafür, Sport zu treiben. Freunde zu treffen. Das kostet Zeit, die du in deiner Beziehung verbringen könntest. Aber das ist es dir wert. Und auch das ist gut so! Aber stehe dazu.
Sehe das Warum statt auf der Verhaltensebene zu bleiben
Wir wünschen uns manchmal, dass unser Partner weniger Zeit mit irgendetwas verbringt – mit Freunden beispielsweise, mit Überstunden oder mit Sport – aber wir vergessen, dass unser Partner nur deshalb genau der Partner für uns ist, der er ist und den wir lieben und begehren, weil er auch noch all die anderen Dinge in seinem Leben tut. All die Dinge, die ihn auch glücklich machen. Wir können ihn zwingen, Zeit mit uns zu verbringen statt Sport zu machen oder seine Freunde zu treffen aber vielleicht haben wir dann nicht den liebevollen und glücklichen Partner, sondern einen unausgeglichenen Partner, dem der Sport fehlt oder einen Partner, der am Handy hängt, weil er den Kontakt zu seinen Freunden sucht, bei uns.
Wir schimpfen über die Karriere, die unser Partner vielleicht macht. Über seine Überstunden. Darüber, dass er so lange arbeitet und so spät Nachhause kommt. Aber wir vergessen, dass er erfüllt und stolz nach Hause kommt, weil er Bestätigung und Erfüllung aus seinen Job zieht, aus dem Lob, das er am Arbeitsplatz bekommt.
Erkenne in deiner Entscheidung an, dass es mehrere Sichtweisen gibt
Vielleicht erkennst du dich darin wieder, vielleicht ist es bei dir auch ganz anders. Wichtig ist: Es gibt mehrere Sichtweisen auf alles! Und deshalb ist es so wichtig, die Handlungsebene zu verlassen und zu versuchen, den Partner wirklich zu verstehen. Seine Wünsche und seine Bedürfnisse. Zu verstehen, warum es ihm wichtig ist, etwas bestimmtes mit seiner Zeit anzufangen – auch wenn wir das aus unserer Perspektive heraus erstmal nicht nachvollziehen können.
Nutze die Möglichkeiten, die sich für die Paarzeit bieten
Es gibt so viele Möglichkeiten, sich Zeit füreinander zu nehmen. Jedes Paar muss selbst sehen, was passend ist. Was gut tut. Das Maß finden zwischen Beziehung, Familie, Job, Selbstverwirklichung.
Stärkt das Fundament, auf dem eure Familie gebaut ist!
Ich möchte noch ein paar Sätze zum Thema Familie sagen: Ich höre so oft, dass Eltern sich um ihre Beziehung sorgen. Merken, dass der Streit mehr wird. Dass sie sich voneinander entfernen. Und dass sie dennoch keine Möglichkeit sehen, daran zu arbeiten, weil die Zeit fehlt. Es fehlt die Zeit für Paartherapie, weil die Kinder betreut werden. Es fehlt die Zeit für einen gemeinsamen Abend, weil der Babysitter teuer ist oder man das Kind nicht einem anderen Menschen anvertrauen möchte oder Angst hat, dass es dann nicht schlafen kann. Ich kann diese Sorgen alle so gut nachvollziehen. Ich kann nachvollziehen, dass Eltern die besten Eltern sein möchten, die sie sein können. Dass sie für ihr Kind da sein möchten. Dass sie ihm Zeit schenken möchten. Ich verstehe das! Ich finde das wichtig. Ich finde das richtig. Aber bitte vergesst nicht, dass eure Ehe die Basis ist! Eure Beziehung ist die Basis dieser Familie. Darauf ist die Familie aufgebaut. Eure Partnerschaft ist das Fundament. Daraus sind die Kinder überhaupt erst entstanden. Und es macht keinen Sinn – wie bei deinem Haus – jetzt immer nur den ersten Stock – die Kinder – zu pflegen und zu umsorgen und zu renovieren, während das Erdgeschoss, das Fundament – eure Beziehung – langsam marode wird und droht einzustürzen. Bitte nehmt euch genug Zeit für die Pflege eurer Beziehung, damit eure Familie auf einem gesunden Fundament steht. Und das heißt dann vielleicht mal in den sauren Apfel zu beißen und einem Babysitter zu vertrauen – holt euch persönliche Empfehlungen ein! Das heißt dann vielleicht, in Paartherapie zu gehen – gerade online ist es möglich, kinderfreundliche Zeiten zu finden. Spätabends zum Beispiel. Das ist doch mittlerweile kein Problem mehr. Seid euch das wert! Für eure Familie, für das Fundament auf dem ihr gebaut habt.
Konkrete Tipps für mehr Paarzeit
Und jetzt noch ein paar konkrete Ideen, wir ihr euch Zeit füreinander nehmen könnt:
Überlegt doch mal, ob es auch möglich ist, Zeiten zu nutzen, die ihr getrennt verbringt – online zum Beispiel. Telefoniert doch mal wieder. Das mag seltsam klingen, wenn ihr vielleicht schon länger zusammen lebt. Aber warum nicht mal eine Mittagspause oder eine Zug- oder Autofahrt nutzen um ein Gespräch über das Telefon zu finden. Tatsächlich kommen gerade dann, intensive Gespräche auf, wenn es wenig Ablenkung gibt. Wenn man sich am Telefon nur auf die Stimme des anderen konzentriert.
Überlegt euch, wann ihr euch am ehesten Zeit füreinander nehmen könnt. Wie gesagt: Neue Zeitfenster werden sich wohl nicht ergeben. Wann könnt ihr am ehesten auf etwas verzichten? Vor der Arbeit? Vielleicht könnt ihr zweimal pro Woche gemeinsam Frühstücken. In der Mittagspause? Nach der Arbeit? Am Wochenende? Im Urlaub? Wann sind eure Zeitslots?
Muss gemeinsame Zeit immer zwingend bedeuten, zu zweit zu sein? Könnt ihr euch nicht auch mal im Rahmen einer Familienaktivität oder einem Besuch bei Freunden oder eure Eltern Zeit für euch nehmen? Während die Kinder mit den Großeltern spielen, einen Spaziergang zu zweit machen. Sich vom Picknick im Park mit Freunden für einige Minuten absondern, ein paar Meter Abstand suchen und ein Gespräch. Was fällt dir ein? Wie kannst du im Alltag mit deinem Partner in Kontakt kommen?
Check vielleicht auch mal wie viel Zeit am Tag du an deinem Handy verbringst. Vielleicht gibt es hier ein bisschen Potenzial. Ein klein wenig mehr Beziehungszeit statt Instagram und Co. – was denkst du?
Und dann stellt sich im Allgemeinen ja noch die Frage:
Was heißt das überhaupt, sich Zeit für den Anderen zu nehmen?
- Im gleichen zu Raum sein?
- Oder sich aktiv miteinander zu beschäftigen?
- Bedeutet zusammen zu fernsehen auch, sich Zeit zu nehmen?
- Wie ist es damit, im gleichen Raum zu sein obwohl jeder sich mit etwas eigenem beschäftigt?
- Zählen Aktivitäten mit anderen – mit der Familie oder Freunden – auch zur gemeinsamen Zeit?
Auch hier gibt es wie immer kein richtig und kein falsch – aber es braucht Austausch. Ihr müsst darüber sprechen. Du musst wissen, was für dich gemeinsame Zeit bedeutet und du solltest auch deinen Partner fragen, was es für ihn bedeutet. Das ist elementar. Sonst sprecht ihr aneinander vorbei.
Ich erlebe das immer wieder, dass dein Partner sagt: Ich war doch den ganzen Samstag Zuhause, ich bin extra nicht weg gegangen, damit wir Zeit zusammen haben.
Und der andere sagt: Ja, aber erst hast du gekocht, dann das Arbeitszimmer aufgeräumt und dann ferngesehen. Wir hatten ja gar keine Zeit zusammen.
Tauscht euch darüber aus! Über eure Wünsche, über eure Erwartungen.
Wie wollt ihr eure gemeinsame Zeit gestalten?
Und entscheidet dann zusammen, wie ihr zukünftig eure gemeinsame Zeit gestalten wollt.
Welcher Typ seid ihr?
Reflektiert mal – jeder für sich oder auch gemeinsam:
- Was macht euch besonders Spaß?
- Welche Dinge in eurer Beziehung – jetzt oder auch früher – schätzt ihr besonders?
- Wofür hättet ihr gerne mehr Zeit?
Und schaut dann einfach mal, was euch wichtig ist. Eine Skalierung kann dabei helfen.
Überlegt mal auf einer Skala von 1 – 10 – wobei 1 bedeutet, dass es euch gar nicht wichtig ist und eine 10 eure oberste Priorität ist – wie wichtig euch folgende Dinge sind:
- Abenteuer & Ausflüge – auf einer Skala von 1 – 10?
- Gemeinsames Essen – wie wichtig oder unwichtig ist euch das; 1 – 10?
- Urlaub – und was im oder am Urlaub besonders schwach, was besonders stark?
- Es sich Zuhause gemütlich machen, sich einkuscheln – von 1 – 10?
- Sportlich aktiv sein – wie wichtig ist euch das? 1 – 10?
- Sich mit Freunden treffen? 1 – 10?
- Familienzeit? 1 – 10?
Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Reflektiert einfach gemeinsam und tauscht euch aus. Und schaut dann auch, ob die Art und Weise wie ihr gerade eure Zeit verbringt, wirklich zu eurer Priorisierung passt oder ob ihr etwas verändern wollt.
Jedes Paar hat ganz eigene Vorlieben, ganz eigene Ansprüche.
Ihr müsst finden, was sich für euch und eure Beziehung gut anfühlt. Was zu euch und eurer Beziehung passt.
Eine Faustregel möchte ich euch zum Abschluss noch mitgeben: Verbringt so viel Zeit miteinander, wie sich für euch gut anfühlt. So viel Zeit, wie ihr Lust aufeinander habt. Aber mindestens so viel Zeit, dass ihr euch wahrhaftig begegnen könnt, gut in Verbindung seid und wisst, was den anderen bewegt und wie es ihm wirklich geht!
Ich wünsche euch alles Gute dabei!
Danke, dass du auch diesmal wieder mit dabei warst. Hinterlasse auch du gerne eine Bewertung und einen persönlichen Kommentar bei Itunes, sehr gerne auch mit einem Themenwunsch, darüber freue ich mich immer sehr! Ich wünsche dir jetzt viel Erfolg bei der Gestaltung der Zeit in deiner Partnerschaft und vor allem viel Spaß! Hab eine gute Zeit!
Lass es dir gut gehen, mach’s gut und bis bald,
deine Linda
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Linda Mitterweger (Psychologin)
Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.
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