#028 Wie es zu Streit und dem Gefühl der Ablehnung kommt

Veröffentlicht von Linda Mitterweger am

#028 Wie es zu Streit und dem Gefühl der Ablehnung kommt

Die 8 Beziehungsbedürfnisse nach Richard Erskine

Heute erkläre ich dir

  • warum du dich vielleicht manchmal von deinem Partner abgelehnt fühlst und
  • warum es genau dann zu Streit kommt.

Ich stelle dir das

  • Konzept der 8 Beziehungsbedürfnisse nach Richard Erskine vor und
  • gebe dir Tipps

wie du konkrete Situationen zukünftig ohne Streit überstehst.

 

Du kannst die Folge direkt hier hören – oder auf Spotify & ITunes.

 

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Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit diesem Buch & alles Gute für deine Beziehung!

 

Hier kannst du den Inhalt der Folge zudem als Blogpost nachlesen:

Hallo & Herzlich Willkommen zu dieser neuen Folge vom Paartherapie-Podcast – deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehung. Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin & Online-Paartherapeutin und heute erkläre ich dir warum du dich vielleicht manchmal von deinem Partner abgelehnt fühlst und warum es genau dann zu Streit kommt. Ich stelle dir das Konzept der 8 Beziehungsbedürfnisse nach Richard Erskine vor und gebe dir Tipps wie du konkrete Situationen zukünftig ohne Streit überstehst.

Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dieser Podcast-Folge!

Der wahre Grund hinter Streit und Ablehnung

Es kommen wirklich viele Paare zu mir in die Beratung, die viel Streiten. Und die so sehr unter ihrem Streitverhalten leiden, dass sie manchmal sogar mit dem Gedanken spielen, die Beziehung zu beenden, obwohl sie eigentlich total glücklich miteinander sind – wären da nicht diese heftigen Konflikte und dieser immer schlimmer werdende Streit! Vielleicht kennst du das auch aus deiner Beziehung – vielleicht sind Konflikte und Streit auch bei euch ein so großes Thema und dann hoffe ich, dass ich dir in dieser Podcast-Folge wieder etwas Neues darüber erzählen kann und dich so unterstützen kann, besser zu streiten oder sagen wir lieber: Im Streit den eigentlichen Konflikt zu erkennen.

Denn meine Erfahrung ist: Paare kriegen sich über ganz konkrete Situation in die Haare. Sie wissen dann meistens noch genau was sie selbst in dieser Situation gesagt haben, was ihr Partner gesagt hat, welche verletzenden Worte gewählt wurden, wann wer den Raum verlassen hat. Das alles wissen sie noch genau. Und damit kratzen sie leider meistens nur an der Oberfläche – denn die konkreten Worte, die Handlungen sind nicht der Auslöser für den Streit. Diese fiesen Worte sind Auslöser für Verletzung, für schlechte Stimmung, für negative Gedanken – auch Trennungsgedanken manchmal. Aber eigentlich geht es nicht um die Worte, nicht um die Taten – es geht um etwas viel Tieferes:

Um das menschliche Verlangen nach Beziehung.

Ein tiefer Wunsch, ein tiefes Verlangen eines jeden Menschen ist es, in Beziehung zu sein. Sich auf jemanden zu beziehen. Autonom zu sein in Beziehung.

Wenn ich in der Beratung genauer frage, genauer hinsehe, tiefer arbeite, dann kommen wir meistens an den Punkt an dem ein Partner sagt, dass er sich von seinem Partner abgelehnt gefühlt hat. Dass er sich nicht gesehen oder nicht gehört, nicht wahrgenommen gefühlt hat.

Dieses Gefühl, für den Partner nicht wichtig zu sein, abgelehnt zu werden, nicht angenommen, nicht geliebt zu werden – das stellt sich in dir selbst ein. Das wird vielleicht oberflächlich gesehen ausgelöst durch irgendeinen Satz, den dein Partner gesagt hat, aber eigentlich nicht wirklich durch den Satz sondern durch deine Interpretation des Satzes.

Nehmen wir ein Beispiel: Du fragst deinen Partner ob er mit dir in diese Ausstellung gehen möchte, die du so gerne sehen möchtest. Und dein Partner antwortet: „Nein, die Ausstellung interessiert mich nicht.“ Dann ist das doch im ersten Schritt mal kein Auslöser für einen Streit. Wenn du jetzt aber interpretierst:

  • Er interessiert sich nicht für mich.
  • Er sieht nicht was mir wichtig ist.
  • Er nimmt mich nicht wahr.
  • Er gibt sich keine Mühe mir zu gefallen.
  • Es ist ihm egal ob er mir gefällt.

…und so weiter: Dann ist das der wahre Auslöser für den Streit.

Und was dem ganzen zugrunde liegt sind deine Bedürfnisse, die nicht erfüllt wurden.

Die 8 Beziehungsbedürfnisse nach Erskine

Und hierzu möchte ich dir heute eine Theorie vorstellen von Richard Erskine, einem Psychotherapeut und Transaktionsanalytiker. Er hat 8 Beziehungsbedürfnisse erarbeitet, die in jeder Beziehung – nicht nur in der Paarbeziehung, aber darum wird es heute gehen – eine ganz entscheidende, basale Rolle spielen. Diese acht Bedürfnisse wollen erfüllt sein. Und wenn sie nicht erfüllt sind, kommt es oft zu diesem Gefühl der Ablehnung und dem daraus resultierenden Streit.

Deshalb möchte ich dir heute einladen, dich auf diese 8 Beziehungsbedürfnisse einzulassen. Ich werde sie dir erklären, ich hab mir auch Beispiele für dich überlegt, die dir helfen, diese acht Bedürfnisse besser im partnerschaftlichen Kontext zu verstehen. Und dir dann auch mal zu überlegen, wie diese acht Bedürfnisse in deiner Beziehung so erfüllt werden. Und welches dieser Bedürfnisse vielleicht öfter mal übergangen wird, was dann zu dem Gefühl der Ablehnung führt und schlussendlich zu Streit.

 

Und ich möchte jetzt direkt beginnen mit dem

1.  Beziehungsbedürfnis: Sicherheit

Und hierbei geht es darum, sich körperlich und emotional in der Beziehung sicher aufgehoben zu fühlen und sich verletzlich zeigen können.

Wenn dieses Beziehungsbedürfnis erfüllt ist, dann weißt du ganz sicher:

  • Ich bin körperlich und emotional in der Beziehung sicher aufgehoben.
  • Ich bin gleichzeitig verletzlich und in Verbindung mit dem anderen.
  • Ich kann sein wer ich bin.
  • Ich kann mich zeigen ohne zu befürchten, die Zuneigung und den Respekt meines Partners zu verlieren.
  • Ich weiß, woran ich bin.
  • Mein Partner und ich haben verlässliche Absprachen und Regeln.
  • Mein Partner kommuniziert wertschätzend mit mir.

Und es geht hier bei diesem Bedürfnis nach Sicherheit auch darum, ernst genommen zu werden. Nicht zu erleben, dass der Partner sagt: „Stell dich nicht so an; das ist doch jetzt nicht so schlimm.“ Das führt zu Unsicherheit.

Und dieses erste Beziehungsbedürfnis nach Sicherheit erklärt zum Beispiel auch, weshalb die Stimmung ganz oft mal kippt – vielleicht kennst du das auch – beim Scherzen, beim sich Necken. Weil in dem Moment, in dem es vielleicht ein Witz zu viel war, in dem sich ein Partner vielleicht bloß gestellt, beschämt fühlt, dieses Bedürfnis nach Sicherheit verletzt wurde – der Partner fühlt sich unsicher, fühlt sich abgelehnt, beginnt Vorwürfe zu machen und es kommt zu Streit.

Und das bedeutet jetzt nicht, dass ihr nie wieder Witze übereinander machen dürft, euch nie wieder ärgern dürft. Das bedeutet aber: Seid in Zukunft sensibel für dieses Bedürfnis nach Sicherheit und sagt nicht, wenn es mal wieder ein Satz zu viel war: „Stell dich nicht so an, das war doch nicht so schlimm.“ Sondern sagt besser: „Tut mir Leid, dass es jetzt zu viel war. Ich wollte dich nicht verunsichern. Alles ist gut, wir sind gut miteinander, du bist hier sicher.“

 

Und damit kommen wir zum

2.  Beziehungsbedürfnis: Wertschätzung

Und da geht es vor allem um das Bedürfnis, in der Beziehung wertgeschätzt, bestätigt und bedeutsam zu sein. Sich mit seinen Gefühlen und Empfindungen, aber auch der Wahrnehmung der Realität verstanden, ernst genommen und bedeutsam fühlen.

Und du merkst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sicher sagen kannst:

  • Ich werde von meinem Partner verstanden.
  • Ich erhalte von meinem Partner die Bestätigung, dass meine Bedürfnisse legitim sind.
  • Mein Partner bestätigt mir die Bedeutsamkeit meiner Gefühle, meiner Phantasien und meiner Realitätswahrnehmung.
  • Mein Partner ist präsent, wenn er mit mir in Kontakt ist.
  • Ich erlebe, dass mein Partner mich zulässt, so wie ich bin.
  • Dass er zulässt, dass es mir so geht, wie es mir geht.

Und das ist ein wertschätzender Umgang. Das wird so oft falsch verstanden. Ein wertschätzender Umgang bedeutet nicht, den anderen mit Komplimenten zu überschütten, nur Honig ums Maul zu schmieren. Es bedeutet vielmehr: Den anderen anzunehmen wie er ist. Das ist echte Wertschätzung: Ich schätze deinen Wert. Ich schätze was du bist.

Vielleicht kennst du auch aus der anderen Perspektive die Situation: Jemand kommt zu dir und erzählt dir von seinen Problemen, davon was ihn belastet, wie es ihm geht und ist danach so gelöst und erleichtert und bedankt sich bei dir. Und du sagst: „Ich habe nichts gemacht. Ich habe einfach nur zugehört.“ Und das ist echte Wertschätzung. Ganz oft gehen wir direkt in den Lösungsprozess, suchen direkt einen Ausweg, machen direkt Vorschläge. Vielleicht kennst du es auch deiner Beziehung, dass das dann oft zu Streit führt. Dass dein Partner sagt: „Ich wollte jetzt gar keine Lösung von dir. Ich wollte einfach mal nur dass du mir zuhörst.“ Und er fühlt sich nicht gehört und nicht gesehen. Deshalb: Nicht immer direkt in den Lösungsprozess gehen – ganz wichtig ist es hier auch auf dieses Beziehungsbedürfnis zu achten.

 

Und damit kommen wir zum

3.  Beziehungsbedürfnis: Schutz und Akzeptanz

Und damit ist hier gemeint das Bedürfnis, angenommen zu sein von einer starken, verlässlichen, zugewandten, schützenden Person. Das Bedürfnis Schutz, Ermutigung und Orientierung zu erhalten.

Und dieses Bedürfnis ist dann erfüllt, wenn du weißt:

  • Mein Partner nimmt mich an.
  • Mein Partner gibt mir Schutz, Ermutigung und Orientierung, auch wenn ich schwach bin.
  • Mein Partner schützt mich vor meinen eigenen übermäßigen Ansprüchen.
  • Mein Partner hilft mir mich zu begrenzen.
  • Mein Partner ist beständig, verlässlich und eine gefestigte und vertrauenswürdige Person.
  • Mein Partner ist eine fördernde und positiv erlebte Identifikationsfigur.

Und ganz wichtig: Es geht nicht um Hilflosigkeit. Ich kann den Schutz einer anderen Person nutzen, weil er etwas besser kann als ich. Es geht darum zu sagen: Wir ergänzen uns. Du bist für mich bedeutsam.

Während es beim ersten Beziehungsbedürfnis wirklich um den Schutz vor Verletzung geht, geht es hier im dritten Beziehungsbedürfnis um Wachstum und Weiterentwicklung – darum, eine Ermutigung, eine Orientierung zu bekommen. Das Wissen „an mich wird geglaubt“.

Und genau deshalb ist es oft so verletzend zu erleben, wenn der Partner diese Orientierung nicht liefert. Wenn du beispielsweise vor einer Entscheidung stehst und deinen Partner um Rat fragst und er nur sagt: „Das musst du doch selbst wissen, was du da jetzt machst.“ Dann wird dieses Bedürfnis nicht erfüllt. Und daraus entsteht wieder das Gefühl der Ablehnung. Und es kann zu Streit kommen. Behalte das einfach im Hinterkopf – die Orientierung und Ermutigung erfüllen Beziehungsbedürfnisse.

 

Und das

4.  Beziehungsbedürfnis: Bestätigung persönlicher Erfahrungen

Und hier bei geht es darum zu erleben, dass eigene Erfahrungen von anderen geteilt oder nachvollzogen werden. Dass dein Partner deine Erfahrungen teilt beziehungsweise dass er deine spezifischen Erfahrungen nachvollziehen und damit bestätigen kann.

Und das erlebst du, wenn du sicher sagen kannst:

  • Mein Partner versteht mich.
  • Mein Partner geht (dadurch) denselben Weg im Leben, er ist wie ich.
  • Mein Partner wertschätzt meine persönliche Erfahrung, auch wenn sie von seiner abweicht.
  • Mein Partner glaubt mir.
  • Mein Partner spiegelt meine Gefühle und Bedürfnisse.

Und dieses Gefühl hat so stark mit der Identifikation miteinander zu tun. Es wirkt so stark auf die Beziehung weil es diese Getrenntheit überwindet und als Verbindung wirkt.

 

Das

5.  Beziehungsbedürfnis: Einzigartigkeit

beschreibt das Bedürfnis, in seinem Einmalig-Sein und dessen Ausdruck wahrgenommen und respektiert zu werden. Es geht darum, die persönliche Einmaligkeit bestätigt zu erhalten.

Und vielleicht wirkt das im ersten Moment auf dich etwas seltsam, aber das wird sich gleich lösen.

Du erkennst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sicher weißt:

  • Ich kenne meine persönliche Einzigartigkeit.
  • Ich kann in meiner Beziehung meine Einmaligkeit ausdrücken, meine ganz eigenen Bedürfnisse, meine ganz eigenen Wünsche.
  • Mein Partner lässt meine Sichtweisen und Meinungen zu.
  • Ich werde von meinem Partner in dieser Einmaligkeit wahrgenommen und akzeptiert, auch bei Meinungsverschiedenheiten.

Und es geht hier nicht darum, sich als Übermenschen, als fehlerfrei darzustellen. Es geht hier darum, auch anzuerkennen, was der andere erlebt hat und wie er damit umgegangen ist.

Kein Konkurrenzverhalten in der Beziehung an den Tag zu legen, sondern sich Anerkennung zu schenken. Das Selbstwerden zu unterstützen durch Anerkennung.

Wenn dein Partner dir erzählt, dass er etwas geschafft hat, das er etwas erlebt hat, dann befriedige dieses Bedürfnis indem du ihm den Raum gibst, darüber zu sprechen. Indem du anerkennst, was er geleistet hat. Und nicht gleich beginnst über dich zu sprechen und darüber was für dich wichtig ist und was du geleistet hast. Sondern den Raum zu geben für die Persönlichkeit des anderen, für die Einzigartigkeit, für seine Meinung, für seine Sichtweise. Den Lösungsweg des anderen anzuerkennen und nicht sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen mit den eigenen Ideen und dem eigenen Lösungsweg.

Ganz oft zeigt sich die Verletzung dieses Bedürfnisses im Streit auch dadurch, dass man seinen Partner nicht aussprechen lässt. Ihm keinen Raum gibt. Achte da ich Zukunft mal drauf wie das in deiner Beziehung ist.

Und damit kommen wir zum

6.  Beziehungsbedürfnis: Einflussnahme

Und hierbei geht es um das Bedürfnis, auf den anderen Einfluss zu haben.

Und es ist mir ganz wichtig hier ganz deutlich zu sagen: Es geht nicht um Manipulation, sondern darum zu erkennen: Der andere nimmt mich wahr. Ich habe einen Einfluss.

Ich löse etwas beim anderen aus! Ich existiere für den anderen.

Und du merkst, dass dieses Bedürfnis der Einflussnahme erfüllt ist, wenn du weißt:

  • Ich kann bei meinem Partner etwas auslösen und bewirken
  • Ich habe Einfluss auf meinen Partner.
  • Ich kann das Denken und Handeln meines Partners in einer gewünschten Weise beeinflussen und eine emotionale Reaktion bei ihm auslösen.
  • Ich kann bei meinem Partner Veränderungen bewirken.

Und dieses Bedürfnis ist oft verletzt, wenn du Tipps gibst und Ratschläge und dein Partner nichts davon annimmt. Wenn dein Partner auf ein Ziel hinarbeitet und dich außen vor lässt.

Und das bedeutet nicht, dass ihr ab jetzt um dieses Bedürfnis zu erfüllen immer tut was der andere euch sagt. Aber ein Mittelweg könnte sein, das dann einfach zu thematisieren. Zu sagen: „Ich danke dir für deinen Vorschlag. Ich hab darüber nachgedacht. Ich habe jetzt einen anderen Weg für mich gewählt. Aber es hat mir geholfen, deine Meinung zu hören.“ Und schon fühlt sich der andere gesehen, gehört und hat die Gewissheit, einen Unterschied zu machen.

 

Zwei Bedürfnisse bleiben uns noch

7.  Beziehungsbedürfnis: Aktiviert werden

Dahinter steckt das Bedürfnis, dass auch der andere die Initiative ergreift. Zu erleben, dass der Partner auf dich zukommt, von sich aus aktiv wird und Anregungen vermittelt.

Und das merkst du daran, wenn du sagen kannst:

  • Mein Partner und ich wechseln uns ungefragt ab beim auf den Anderen zukommen und beim Initiative ergreifen.
  • Mein Partner macht mir Angebote.

Und wenn du jetzt bemerkst, dass das bei euch ein Thema ist. Dass immer nur du die Initiative ergreifst, Vorschläge für eure Beziehung machst, Kompromisse eingehst, dich auf deinen Partner zu bewegst, dann ist es im 1. Schritt wichtig zu überprüfen:

  • Ist das wirklich so?
  • Wie nimmt dein Partner das denn wahr?

Und dann im 2. Schritt zu überlegen:

  • Warum ist das denn so?
  • Und was bräuchte dein Partner denn um da noch mehr Initiative zu ergreifen.

Und dann lohnt es sich auch das Gespräch mal anhand dieser Fragen zu führt und nicht nur durch Vorwürfe.

 

Und damit sind wir beim letzten, beim

8.  Beziehungsbedürfnis: Liebe ausdrücken

Dem Anderen Liebe zeigen durch Fürsorge, Dankbarkeit, Wertschätzung, Handlungen.

Und du bemerkst, dass dieses Bedürfnis erfüllt ist, wenn du sagen kannst:

  • Ich drücke meine Liebe aus durch Fürsorge, Dankbarkeit, Wertschätzung oder indem ich für meinen Partner etwas tue.
  • Mein Partner nimmt meine Zuneigung und Dankbarkeit an.

Es geht nicht nur um Liebe sondern eben auch um Zuneigung, Dankbarkeit, Wertschätzung. Dieses Bedürfnis kann auch erfüllt werden durch einen Blick, durch ein „Danke!“

Drücke das aus! Es tut deiner Beziehung gut. Du kannst gar nicht zu viel Liebe schenken.

Versuche doch mal in der nächsten Woche noch mehr Liebe zu schenken als bisher. Noch mehr Zuneigung zu äußern, Dankbarkeit zu zeigen. Und das wird was verändern. Das kann als Multiplikator funktionieren. Das kann deine Partnerschaft auf ein so viel liebevolleres Level befördern. Probier das aus!

 

Und jetzt kennst du die 8 Beziehungsbedürfnisse und du weißt, dass wenn diese Bedürfnisse unerfüllt bleiben, du dich abgelehnt fühlst. Und vielleicht aus dieser Not und aus diesem Gefühl der Ablehnung heraus einen Streit beginnst.

Und deshalb ist es jetzt Zeit, diese Bedürfnisse auch mal im Kontext deiner Beziehung zu sehen. Auch mal im Kontext eures Streitverhaltens vielleicht zu sehen.

Gehe doch mal ins Gespräch mit deinem Partner über diese Bedürfnisse.

Überlegt mal für euch:

  • Welche dieser Bedürfnisse sind dir besonders wichtig?
  • Welche sind für deinen Partner wichtig?
  • Welche sind in eurer Partnerschaft schon gut integriert?
  • Wo gibt es noch Bedarf?

Schaut auch mal hinter die Kulissen:

  • Welches Bedürfnis war vielleicht bei eurem letzten Streit nicht erfüllt?

Und wenn ihr merkt, dass ihr gerade beginnt, euch zu zanken, dann überlegt:

  • Was ist eigentlich grade wirklich los?
  • Welches Bedürfnis ist vielleicht gerade nicht erfüllt?
  • Wodurch erfahre ich vielleicht gerade Ablehnung?

 

Und ich weiß, dass das unglaublich schwer ist das selbst zu erkennen, dass es viel Übung kostet. Und wenn du jetzt gemerkt hast, dass das ein Thema ist, was in deiner Beziehung eine echte Rolle spielt, dann komm gerne in meine Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ und tausche dich dort darüber aus oder lass dich auch gerne mal von mir in einer Beratungssitzung dabei unterstützen.

Ich wünsche dir jetzt einen wunderschönen Tag, ich hoffe du konntest hier was mitnehmen und kannst diese acht Beziehungsbedürfnisse zukünftig gut in deiner Beziehung anwenden und den ein oder anderen Streit so gar nicht erst aufkommen lassen.

Wenn dir die Folge gefallen hast, wenn du was mitnehmen konntest, wenn du denkst, dass dir dieser Podcast in deiner Partnerschaft weiter hilft, dann hinterlasse mir sehr gern eine Bewertung auf Itunes, ich freue mich immer, wenn ich dort die Bewertungen lesen kann wenn ich sehe, dass ich mit diesem Podcast jemanden in seiner Partnerschaft unterstützen konnte.

Ich freu mich, wenn du auch nächste Woche wieder dabei bist – hab eine gute Zeit bis dahin.

 

Lass es dir gut gehen,

mach’s gut und bis bald!

Deine Linda

 

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In meiner neu gegründeten Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ kannst du dich mit anderen Hörern des Podcast sowie mit mir ganz persönlich austauschen! Hier ist Raum für deine Fragen, Themen & Herausforderungen! Teile deine besten Beziehungstipps mit den anderen Mitgliedern oder lasse dich von der Gruppe unterstützen!

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Linda Mitterweger Psychologe Psychologin Berater Beraterin PSY-ON HilfeLinda Mitterweger  (Psychologin)

Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.


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