#050 I Routinen in der Partnerschaft

Veröffentlicht von Linda Mitterweger am

Routinen in der Partnerschaft

Eine Morgen- und Abendroutine etablieren

Heute wird es um eines meiner absoluten Lieblingsthemen gehen:

Um Rituale und Routinen!

  • Wir werden uns ansehen, warum Routinen so wichtig für eine Partnerschaft sind.
  • Wir werden eine Bestandsaufnahme machen, welche Rituale und Routinen vielleicht auch jetzt schon Anwendung in deiner Partnerschaft finden und
  • wir werden den ersten Schritt gehen um ein bewusstes Morgen- und Abendritual in deiner Partnerschaft zu etablieren!

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und auch viel Inspiration aus dieser Folge.

Unterstütze mich gerne durch eine Bewertung auf Itunes oder kontaktiere mich per E-Mail an linda@psy-on.de !

 

Du kannst die Folge direkt hier hören – oder auf Spotify & ITunes.

 

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Routinen in der Beziehung etablieren

 

Hier kannst du den Inhalt der Folge zudem als Blogpost nachlesen:

Hallo und herzlich Willkommen beim Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin und Online Paartherapeutin und heute wird es um eines meiner absoluten Lieblingsthemen gehen:

Um Rituale und Routinen!

Wir werden uns ansehen, warum Routinen so wichtig für eine Partnerschaft sind. Wir werden eine Bestandsaufnahme machen, welche Rituale und Routinen vielleicht auch jetzt schon Anwendung in deiner Partnerschaft finden und wir werden den ersten Schritt gehen um ein bewusstes Morgen- und Abendritual in deiner Partnerschaft zu etablieren!

Ich wünsche dir ganz viel Spaß und auch viel Inspiration aus dieser Folge.

 

Rituale und Routinen sind für mich ein unglaublich wichtiges Element einer funktionierenden Partnerschaft. Ich liebe Rituale. Ich weiß, wie viel Sicherheit und Beständigkeit sie geben können. Sie stecken den Rahmen dafür, wie man sich als Paar definiert. Sie geben der Partnerschaft in einem gewissen Maß einen Rahmen. Und das Beste ist: Diesen Rahmen können wir selbst gestalten durch die bewusste Gestaltung unserer Routinen.

Und hier sind wir schon beim ersten Punkt:

Jede Beziehung verfügt über Routinen und Rituale!

…diese sind jedoch oft unbewusst. Und nicht immer sehr verbindend.

 

Ideen für Morgenritual

 

Machen wir mal gemeinsam die Bestandsaufnahme:

  • Welche Routinen und Rituale gibt es in deiner Partnerschaft?
  • Was läuft immer nach dem gleichen Muster ab?
  • In welchen Punkten seid ihr sozusagen „ein eingespieltes Team“?

Routinen und Rituale verstecken sich vor allem in solchen Aktivitäten und Zeiträumen, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Das kann das unbewusste Abendritual sein, gemeinsam eine Serie oder einen Film zu schauen und dabei vor dem Fernseher zu essen oder die Art und Weise, wie Wochenende verbracht werden – dass es da Kaffee ans Bett gibt – oder auch einen festen Ablauf für besondere Ereignisse, beispielsweise der Besuch im Lieblingsrestaurant am Jahrestag. All das sind Rituale. Es gibt die kleinen, die jeden Tag betreffen, solche die sich wöchentlich, monatlich oder eben jährlich wiederholen. Und dann gibt es noch solche Rituale, die sich nur auf ganz besondere und nicht regelmäßig stattfindende Ereignisse in der Partnerschaft beziehen, beispielsweise die Geburt eines Kindes.

Welche Rituale und Routinen gibt es in deiner Beziehung?

Überlege also mal:

  • Welche Routinen verfolgt ihr täglich?
  • Welche Routinen bestimmen eure Woche? Eure Wochenenden?
  • Welche jährlichen Rituale habt ihr?
  • Und welche anderen, vielleicht unregelmäßig stattfindenden Rituale sind Teil eurer Beziehung?

Und frage dich dann auch einmal:

  • Wie bewusst sind dir diese Routinen und Rituale eigentlich?
  • Hast du sie bewusst gewählt oder haben sie sich eher so eingespielt?

Zweiteres muss natürlich nichts Schlechtes bedeuten, es kann aber wichtig sein, sich einfach einmal bewusst zu diesem Ritual oder dieser Routine zu bekennen und sie als Teil der Partnerschaft anzuerkennen.

 

Routinen und Rituale in der Beziehung

 

Welche Routinen und Rituale sind die Richtigen?

Wenn man sich jetzt mit der Frage beschäftigt, welche die guten, welche die richtigen Routinen und Rituale für deine Partnerschaft sind, so gibt es natürlich keine allgemeingültige Antwort. Es lässt sich aber sagen:

Alles was euch und eure Partnerschaft stärkt, ist gut!

Jedes Ritual, von dem ihr profitiert, tut etwas Gutes für eure Beziehung und sollte beibehalten werden. Allerdings lohnt sich schon einmal der Blick hinter die Kulissen, ob eine Routine eure Partnerschaft wirklich stärkt oder beispielsweise nur dafür sorgt, einem Konflikt, der längt ausgetragen werden sollte, aus dem Weg zu gehen.

Manchmal haben wir ja auch das Gefühl, dass jeden Abend gemeinsam Fernzusehen unsere Beziehung stärkt, weil wir gemeinsam Zeit verbringen und etwas tun, was uns Freude bringt. Tatsächlich sitzen wir aber nur im gleichen Raum, schauen auf den gleichen Bildschirm und beschäftigen uns eigentlich überhaupt nicht miteinander. Diese Entspannung, die sich einstellt, vermittelt uns das Gefühl, etwas Gutes für unsere Beziehung zu tun obwohl wir uns tatsächlich aus den Augen verlieren und uns mehr für das Befinden einer fiktiven Person im Film oder der Serie interessieren, als dafür, wie der Tag unseres Partners war oder wie es ihm gerade wirklich geht.

Überprüfe deine Beziehungs-Routinen!

Wenn du also jetzt die Routinen, die sich in deiner Partnerschaft etabliert haben, erkannt hast, überlege dir einmal:

  • Welche Routinen nähren deine Partnerschaft?
  • Welche Rituale und Routinen tun euch gut?
  • Was wirkt verbindend und stärkt eure Beziehung?

Und diese Routinen und Rituale kannst du sehr gerne einfach in deiner Partnerschaft aufrecht erhalten, wenn sich das für dich richtig anfühlt. Denn das ist, was Routinen tun soll: Unsere Partnerschaft nähren. Uns stärken und verbinden.

 

Morgenritual für die Beziehung

 

Routinen und Rituale sollen deine Beziehung stärken!

Bei den Ritualen und Routinen, bei denen du merkst, dass sie nicht stärkend wirken, dass sie sogar trennend wirken und ihr euch dadurch aus den Augen verliert, lohnt es sich einmal darüber nachzudenken, ob ihr sie nicht ersetzen wollt. Ihr könnt sie direkt durch eine neue Routine, eine positive, stärkende Routine ersetzen. Oder euch auch einfach erstmal darauf konzentrieren, diese Routine zu durchbrechen. Das ist nicht immer ganz leicht, denn sicher habt ihr dieses schwächende Verhalten, das so trennend wirkt, das Distanz aufbaut, schon eine ganze Weile lang eingeübt. Ich glaube ich habe hier im Podcast schon einmal diese Geschichte erzählt aber ich erzähle sie jetzt nochmal, sie macht einfach so deutlich, wie unser Gehirn im Bezug darauf funktioniert, uns alte Verhaltensweisen abzugewöhnen und neue zu etablieren.

Stell dir vor du fährst jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. Du verlässt das Haus, steigst ins Auto, fährst aus der Auffahrt und biegst rechts ab in Richtung Autobahn. Du kennst den Weg so gut – du fährst ihn jeden Tag! Du weißt, dass du noch einmal links abbiegen muss, einmal rechts, die 3. Ausfahrt im Kreisverkehr nehmen musst und dann auf die Autobahn fährst. Du weißt, dass du die 4. Autobahnausfahrt nimmst, an der Ampel wartest und dann einmal rechts, einmal links abbiegst und deinen Arbeitsplatz erreichst. Du kennst den Weg im Schlaf. Du musst nicht nachdenken. Du weißt, wann du abbiegst, wann du Gas gibst, wann du bremst. Du weißt das alles. Du machst es jeden Tag. Schon Monate lang, vielleicht schon Jahre lang.

Und an einem Tag beschließt du, heute einmal die Landstraße zu nehmen um zur Arbeit zu fahren. Du weißt, dass die Landstraße ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt und nicht ganz so bequem ist, aber du weißt auch, dass die Landschaft viel schöner dort ist. Dass der Ausblick auf den Wald und die Felder dir gefällt und es viel mehr Spaß macht, auf der Landstraße durch die schöne Landschaft zu fahren. Also verlässt du an diesem Tag das Haus, steigst ins Auto, fährst aus der Auffahrt, biegst rechts ab und biegst dann nicht links ab – zur Autobahn – sondern nochmal rechts! Du fährst nicht zur Autobahn, sondern auf die Landstraße. Und nach ein paar hundert Metern bist du schon mittendrin: Du blickst auf die schönen Felder, siehst den Waldrand, genießt die Aussicht und fühlst dich einfach so gut: Ab heute fährst du über die Landstraße. Du fragst dich sogar, weshalb du das nicht schon viel früher gemacht hast – wo es doch so schön hier ist! Und du fährst weiter, immer gerade aus, bis du im nächsten Dorf rechts abbiegen musst. Du musst dich ein bisschen konzentrieren. Du kennst die Straße noch nicht so genau. Du bist dir nicht mehr ganz sicher, wo du abbiegen musst und hast Angst dich zu verfahren. Du musst die Schilder an den Kreuzungen genau lesen, um nicht den falschen Weg zu nehmen und du brauchst etwas länger für die Strecke zur Arbeit aber es gelingt dir: Du erreichst deine Arbeitsstelle über die Landstraße, du hast die Natur genossen und du hast es geschafft, etwas anders zu machen als sonst. Du verbringst den Tag an deinem Arbeitsplatz, erledigst deine Arbeit und verlässt einige Stunden später dein Bürogebäude. Du gehst zurück zu deinem Auto, steigst ein, fährst los und ehe du dich versiehst bist du auf der Autobahn. Und erst nach der zweiten Ausfahrt fällt dir ein, dass du ja ab heute die Landstraße nehmen wolltest. Du bist einfach so, aus purer Gewohnheit, auf die Autobahn gefahren. Ganz ohne darüber nachzudenken.

 

Abendritual für die Beziehung

 

Wir sind an unsere Routinen gewöhnt!

Und genauso verhält es sich im Alltag mit unseren Routinen und Ritualen. Wir sind es so gewöhnt, die Dinge so zu tun, wie wir sie immer tun, dass es uns am Anfang richtig Mühe kostet, einmal etwas anderes zu probieren! Es ist anstrengend. Es macht nicht sofort Spaß. Wir möchten gerne den einfacheren Weg wählen. Den, den wir kennen – in- und auswendig. Bei dem wir nicht überlegen müssen. Einfach die nächste Folge der Serie anmachen. Einfach die Autobahn nehmen. Uns nicht in unsere Freizeit, nach einem langen und anstrengenden Tag auch noch Zuhause anstrengen müssen. Und das obwohl wir wissen, wie gut es uns eigentlich tut, etwas anders zu machen. Wie gut es uns tut, die Landstraße zu nehmen. Wie schön es dort ist. Wie gut die neue Routine, das neue Ritual für unsere Beziehung ist.

Routinen sollen dich stärken, nicht stressen!

Und deshalb kommt jetzt hier eine ganz wichtige Botschaft:

Wichtig ist nicht, dass wir die neuen Rituale ab Tag eins perfekt umsetzen. Dass wir nie schwach werden. Dass wir die Dinge nie wieder so lösen, wie wir sie früher gelöst haben. Dass wir unsere Abende nie mehr so verbringen, wie wir es aktuell tun. Darum geht es nicht. Es geht darum, sich in einer neuen Routine zu üben. Die neue Routine immer wieder in Angriff zu nehmen und langsam – von Mal zu Mal – zu lernen, wie gut diese neue Routine uns tut. Wie gut sie für uns ist. Nicht den Anspruch an uns zu haben, die neue Routine ab jetzt an jedem Tag perfekt umzusetzen. Sondern es immer wieder zu versuchen. Jeden Tag aufs Neue. Solange bis es an jedem Tag funktioniert ohne uns Mühe zu kosten. So lange bis wir den Weg auf der Landstraße genauso gut und mühelos kennen und fahren können wie den auf der Autobahn. So lange bis uns die neuen Routinen, die uns stärken, in Fleisch und Blut übergegangen sind. Bis sie normal für uns sind. Alltag für uns sind.

 

Rituale in der Partnerschaft etablieren

 

Wähle deine Beziehungs-Routinen bewusst aus!

Denn dann, wenn diese neuen Routinen unser Alltag sind, dann stärkt dein Alltag deine Beziehung. Dann hast du Wachstum, Stärkung, Verbindung in deinen Alltag integriert. Dann hast du all die Dinge, die gut für dich sind – gut für deine Partnerschaft sind – zu deinem Beziehungsalltag gemacht. Dann stärkst du deine Beziehung mit allem was du tust wie selbstverständlich.

Vielleicht hast du jetzt direkt ein paar Ideen für tolle neue Routinen. Für solche Routinen, die dich stärken. Vielleicht sind diese Routinen aber auch noch ein Buch mit sieben Siegeln für dich. In jedem Fall werde ich dich jetzt dabei unterstützen eine stärkende Routine in deiner Beziehung zu integrieren und zwar ganz einfach zu Beginn mal im Rahmen einer Morgen- und Abendroutine.

Etabliere eine Morgen- und Abendroutine!

Und keine Sorge – so eine Morgen- oder Abendroutine – muss nichts Großes sein! Es geht schlicht darum, sich am Morgen und am Abend miteinander zu verbinden. Wenn auch nur ganz kurz. Einmal miteinander in Kontakt zu kommen – in einen wahrhaften Kontakt. Und wie ihr das macht, darin seid ihr völlig frei.

Sehen wir uns mal im ersten Schritt die Morgenroutine an:

Sinnvoll ist eine Routine, die sich leicht in euren Alltag integrieren lässt und gerade morgens nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Für die man vielleicht auch nicht unbedingt hellwach sein muss. Aber in der man sich verbindet, miteinander in Kontakt kommt.

 

Rituale und Routinen für deine Partnerschaft

 

Überlege doch mal im ersten Schritt wie euer Morgen aktuell aussieht. Gerade morgens hat fast jeder Mensch seine ganz eigene Routine. Von dem Moment, in dem der Wecker klingelt, an, gehen die meisten Menschen jeden Tag denselben Weg: Und der beinhaltet in den meisten Fällen so etwas wie duschen, Zähne putzen, Kaffee oder Tee, vielleicht auch ein richtiges Frühstück, Sachen für die Arbeit packen, das Bett machen, sich fürs Büro stylen. Überlege einfach mal kurz: Wie sieht dein Morgen aus? Und wie der deines Partners? Und wo gibt es die Möglichkeit, eure beiden Routinen für einen Moment zu verbinden?

Wie wollt ihr euch an jedem Tag verbinden?

Das kann sein:

  • Sich vor dem Aufstehen nochmal gemeinsam für einige Minuten einkuscheln,
  • Den anderen fragen, wie er geschlafen hat und wie er sich gerade fühlt, ob er gut im Tag angekommen ist,
  • gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken,
  • oder dem Partner, der länger liegen bleiben kann, einen Kaffee ans Bett bringen und sich kurz auf die Bettkante setzen für ein paar Worte.
  • Es kann auch ein ganzes gemeinsames Frühstück sein, während dessen man auch mal ein paar Minuten miteinander spricht anstatt nur Zeitung zu lesen.

Was denkst du? Was könnte für euch passen?

 

Rituale für deine Partnerschaft

 

Ich kann dir einen kurzen Einblick in meine Morgenroutine mit meinem Partner geben und daran erkennst du direkt einen ganz wichtigen Punkt: Morgenroutinen können sich ändern! So wie Lebenssituationen sich ändern, muss auch manchmal die Morgenroutine angepasst werden.

Routinen ändern sich mit der Zeit!

In einem frühen Stadium unserer Beziehung – als wir noch in einer Fernbeziehung gelebt haben – haben wir unsere Morgenroutine über die Distanz gelebt und dazu hat gehört, dass wir uns jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen per Nachricht einen guten Morgen gewünscht haben. Manchmal mit verschlafenem Foto. Die Zeit haben wir uns an jedem Morgen füreinander genommen, auch wenn einige Kilometer zwischen uns lagen.

Später in unserer Partnerschaft als wir schon gemeinsam gelebt haben und mein Partner morgens zur Arbeit musste, während ich im Homeoffice arbeiten konnte, hat er mir jeden Morgen einen Kaffee ans Bett gebracht, wir haben kurz darüber gesprochen, wie es uns geht und wie wir geschlafen haben und dann hat sich jeder seiner eigenen Morgenroutine gewidmet – sei es, sich bereit fürs Büro machen oder langsam Zuhause in den Tag zu starten – aber bevor mein Partner das Haus verlassen hat, haben wir uns immer voneinander verabschiedet. Wir haben besprochen, welche Termine jeder von uns an diesem Tag wahrnehmen muss, wann wir an diesem Tag gemeinsame Zeit haben werden und wie wir diese miteinander verbringen wollen.

Und that’s it! Das reicht schon als Morgenroutine! Ich weiß, dass viele Menschen – vielleicht auch du – nicht sehr viel Zeit morgens haben. Es geht nicht darum, zusammen ein Sportprogramm durchzuziehen oder ausgiebig zu frühstücken. Es geht darum, sich einmal bewusst miteinander zu verbinden, bevor jeder in den Tag startet.

Passe deine Routinen an deine Lebenssituation an!

Heute ist das etwas anders. Wir sind schon seit einigen Monaten gemeinsam auf unserer Weltreise. Wir arbeiten beide von unterwegs, haben also trotz des Reisens einen Arbeitsalltag und müssen Termine wahrnehmen, verbringen jetzt aber natürlich den ganzen Tag zusammen. Und konnten dadurch unsere Morgenroutine auch ausdehnen: Aktuell meditieren wir jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen zusammen und frühstücken dann gemeinsam, bevor jeder in seinen Arbeitsalltag startet. Für mich ist das wunderschön. Und ich weiß natürlich, dass nicht jedes Paar morgens so viel Zeit hat – die Zeitverschiebung spielt uns da natürlich auch zu, weil das Leben ins Deutschland noch still steht, wenn wir aufstehen und wir erst ab mittags Termine wahrnehmen müssen – aber eine Möglichkeit, die sich fast jedem Paar bietet, besteht darin, die Morgenroutine am Wochenende auszudehnen. Sich da mehr Zeit zu nehmen für die Beziehung. Dafür, gemeinsam gut in den Tag zu starten. Und zwar bewusst. Mit einem Ablauf, der euch und eurer Beziehung gut tut.

Und genauso verhält es sich mit der Abendroutine. Nicht an jedem Abend habt ihr gleich viel Zeit. Einige Abende sind verplant, einige Abende verbringt man vielleicht auch nicht gemeinsam und kann deswegen keine ausufernde Abendroutine pflegen. Und doch sollte es auch hier möglich sein, sich an jedem Abend einmal miteinander zu verbinden:

  • Euch abends einmal zu fragen, wie euer Tag war, was ihr erlebt habt und wie es euch geht – nicht nur als Floskel, sondern mit echtem Interesse dahinter.
  • Gemeinsam noch im Bett ein Buch oder eine kurze Geschichte zu lesen.
  • Ein schönes Abendessen zu zelebrieren.
  • Einen Abendspaziergang zu machen, um nochmal an die frische Luft zu kommen.
  • Sich mit einem Glas Wein oder einer Tasse Tee zusammen setzen und den anderen zu fragen, womit er sich gerade beschäftigt.

Ihr braucht nicht an jedem Abend eine große Aktivität gemeinsam zu planen. Vielleicht reicht euch auch einfach ein Abend pro Woche, an dem ihr euch bewusst Zeit füreinander nehmt und darüber zu sprechen, wie es euch geht und was euch beschäftigt. Ich kann euch die Methode des Zwiegesprächs, die ich in einer früheren Podcast-Folge schon mal vorgestellt habe, empfehlen. Aber zumindest solltet ihr euch abends, bevor ihr einschlaft, einmal wirklich miteinander verbunden haben und wissen, wie es dem anderen geht, wie er sich in der Beziehung fühlt und was ihn beschäftigt.

 

Ideen für Abendritual

 

Du merkst:

So eine Routine muss wirklich nichts Großes sein!

Nichts, wovor ihr Stunden einplanen müsst.

Und trotzdem höre ich so oft: „Dafür habe ich keine Zeit!“ – Und ganz ehrlich: Was soll das heißen? Du hast keine Zeit für deine Beziehung? Dann überlege dir doch mal, wofür du dir sonst so Zeit nimmst.

  • Du hast Zeit für Netflix, aber nicht für deine Beziehung?
  • Du hast Zeit für deinen Chef, für Überstunden, aber nicht für deinen Partner?
  • Du hast Zeit für deine Freunde, für deine Familie – aber nicht für deinen Partner?
  • Du hast Zeit, zum Sport zu gehen?
  • Zeit in der Kneipe was trinken zu gehen?
  • Zeit zum Shoppen, zum Zocken?
  • Zeit für Instagram und Facebook – aber nicht für deinen Partner?

Dann ist es nicht so, dass du keine Zeit hast, sondern dass du dir keine Zeit nimmst und auch das ist dann eine bewusste Entscheidung.

Sich Zeit für die Beziehung zu nehmen ist eine Entscheidung!

Und dann gibt es noch die Menschen, die keine Zeit für ihre Beziehung haben, weil sie Kinder zu versorgen haben – eine Familie haben. Wenn du dazu gehörst, mach dir bitte bewusst, dass deine Beziehung die Basis deiner Familie ist. Deine Beziehung ist, worauf du deine Familie aufbaust. Wenn deine Beziehung zerbricht, was passiert dann mit der Familie? Nehme dir bitte Zeit für deine Beziehung und das ist eine Entscheidung. Nehme dir Zeit, deine Beziehung zu pflegen und zu nähren und zu stärken, damit sie weiter die Basis für diese Familie sein kann.

Ich möchte dich jetzt zum Abschluss diese Folge einladen, dich vielleicht heute oder in den nächsten Tagen einmal intensiv mit dem Thema Routinen und Rituale zu beschäftigen. Vielleicht auch gemeinsam mit deinem Partner. Dir folgende Fragen zu stellen:

  • Welche Routinen und Rituale pflegst du in deiner Beziehung – bewusst und unbewusst?
  • Welche davon dienen euch, nähren und stärken eure Beziehung?
  • Welche schaden eher, schwächen euch?
  • Welche Routinen wollt ihr beibehalten? Welche ersetzen?
  • Und welche neuen Routinen wollt ihr ausprobieren?
  • Welche neuen Routinen und Rituale passen zu eurer Partnerschaft?

Und denkt daran: Ihr könnt auch mal was ausprobieren. Nicht alles Neue ist gleich in Stein gemeißelt. Probiert aus, auf was ihr Lust habt. Probiert aus, was euch gut tut. Und passt eure Routinen an eure Lebenssituation an, immer dann wenn sich etwas ändert oder einfach wenn ihr merkt, dass eine alte Routine euch nicht mehr dient.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und viele neue dienliche Routinen!

 

Ich hoffe diese Folge hat dir gefallen und dir einiges an Inspiration zur Verfügung gestellt, welche Routinen du zukünftig in deiner Partnerschaft etablieren kannst.

Wenn du etwas mitnehmen konntest, freue ich mich sehr über eine Bewertung auf Itunes.

So unterstützt du meine Arbeit an diesem Podcast und sorgst dafür, dass es noch viele weitere Folgen vom Paartherapie Podcast geben wird.

Ich freue mich, wenn du auch nächstes Mal wieder mit dabei bist!

Mach’s gut, lass es dir gut gehen & bis bald,

deine Linda

 

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Linda Mitterweger Psychologe Psychologin Berater Beraterin PSY-ON HilfeLinda Mitterweger  (Psychologin)

Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.


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