#103 | Nutze die Ressourcen deiner Partnerschaft

Veröffentlicht von Linda Mitterweger am

Nutze die Ressourcen deiner Partnerschaft

Wie dein Fokus dir Kraft schenkt, um Herausforderungen zu begegnen


Heute sprechen wir über die Ressourcen in deiner Beziehung. Über alles, was deine Beziehung stärkt. Denn um Zufriedenheit, Glück und Erfüllung in der Partnerschaft zu finden, ist es entscheidend, den Fokus auf all das zu legen, was bereits jetzt da und was bereits jetzt gut ist.

Die heutige Folge hilft dir dabei! Und ich wünsche dir ganz viel Spaß.

 

Du kannst die Folge direkt hier hören – oder auf Spotify & ITunes.

 

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Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit diesem Buch & alles Gute für deine Beziehung!

 

Fokus auf das Positive

Hier kannst du den Inhalt der Folge zudem als Blogpost nachlesen:

 

In den letzten Wochen ging es bei mir emotional ganz schön auf und ab. So eine richtige Berg- und Talfahrt. Ich gebe dir mal einen kurzen Einblick. Wie du vielleicht weißt, bin ich seit bald 1,5 Jahren gemeinsam mit meinem Partner auf Weltreise. Wir reisen und arbeiten nebenbei – soweit, so gut.

Seit einigen Monaten sind wir in Mexiko unterwegs und weil wir beschlossen haben, dass es schön wäre, etwas freier zu sein und noch mehr Orte abseits der großen Touristenhochburgen zu entdecken, haben wir beschlossen ein Auto zu kaufen. Einen alten T2 VW-Bus. In meiner Vorstellung war das ein ganz leichtes Unterfangen. Ich sah uns schon am Strand campen und morgens mitten in der Wildnis erwachen. So leicht ist es tätsächlich nicht – die mexikanische Bürokratie ist… umständlich. Wir haben also vor drei Wochen einen geeigneten Bus gefunden und gekauft. Und seitdem sind wir dabei, Dokumente zusammen zu tragen, zu Behörden zu schicken, mit Vermittlern zu sprechen, die uns bei der Anmeldung helfen und es tauchen immer neue Probleme auf. Wir wurden in den letzten drei Wochen mit Problemen konfrontiert, von denen ich nicht mal wusste, dass sie entstehen können. Und das alles kostet – wie du dir vielleicht vorstellen kannst – Kraft und Nerven ohne Ende. Ich kann dir auch noch kein positives Happy-End dieser Geschichte erzählen. Wir haben das Auto – auch heute, drei Wochen später – noch nicht in unserer Garage. Die Dokumente liegen bei den Behörden und es zieht sich. Aber so ist das nun Mal.

Es gibt nicht immer eine sofortige Lösung – ein Happy End.

Auch in deiner Beziehung ist das vielleicht manchmal so. Du wünschst dir, dass sich etwas verändert. Du wünschst dir eine Entwicklung. Du möchtest vielleicht, einen Traum leben. Du hast einen Wunsch, der sich noch nicht erfüllt hat.

Vielleicht bist du – wie ich – ein ungeduldiger Mensch.

Dann kann es dir vorkommen als würde die Zeit unendlich langsam vergehen. Als würde sich nichts vorwärts bewegen. Als gäbe es keinen Fortschritt. Als wäre alles einfach nur schrecklich – ein wahrer Alptraum. So ging es mir in den letzten Wochen.

Für mich war die Situation so schwierig, dass ich sogar körperliche Beschwerden bekommen habe und ein paar Tage völlig ausgelaugt im Bett lag. Voller Frustration und Enttäuschung über alles, was schief gelaufen ist.

Vielleicht fragst du dich, was mein Auto mit deiner Beziehung zu tun hat.

Wir können nicht immer die Kontrolle über die Situation behalten – das musste ich in den letzten Wochen schmerzhaft lernen. Wir haben nicht immer alles unter Kontrolle. In unserem Berufsleben nicht, im Bezug auf unsere Gesundheit und unsere Entscheidungen nicht und eben auch nicht in unserer Beziehung.

Dein Partner ist ein eigener Mensch, der eigenen Entscheidungen trifft.

Und nicht immer werden diese Entscheidungen dir gefallen. Nicht immer wird es direkt einen Kompromiss geben. Nicht immer zieht ihr an einem Strang. Nicht immer verhaltet ihr euch so, wie es der Andere von euch erwartet – und anders herum.

 

Ressourcen nutzen

Beziehungen erleben auch mal Enttäuschungen.

Und bei der Nähe der Bindung in Partnerschaften, ist das doch kein Wunder. Wir lassen nur wenige Menschen so sehr an uns heran wie den eigenen Partner. In gewissem Maß liefern wir uns manchmal sogar aus mit allem, was wir sind und allen Wünschen, die wir haben. Wir entscheiden uns für unseren Partner. Wir geben uns hin. Es gibt Träume, die man alleine eben nicht umsetzen kann:

  • Das gemeinsame Haus,
  • Die Familiengründung,
  • Die berufliche Entfaltung, bei der der Partner den Rücken freihält.

Und wenn der eigene Partner andere Pläne hat oder nicht direkt Feuer und Flamme für die eigenen Träume ist, kann es zu Enttäuschung kommen. Zu Verzweiflung. Zu Wut. Zu Traurigkeit. Zurecht.

Und trotzdem gibt es nicht viel, was wir in dieser Situation ausrichten können.

So wie ich, heute, mit meinem Auto. Ich kann nichts tun.

Und deshalb habe ich mich entschieden, nicht mehr gegen die Situation zu kämpfen. Ich habe mich entschieden für die Akzeptanz. Ich habe mich entschieden, mich hinzugeben. Mich zu entspannen. Zu vertrauen, dass alles so kommt, wie es eben kommen soll. Das am Ende alles gut wird.

Und was mir dabei hilft ist meinen Fokus zu verändern:

Ich setze meinen Fokus auf die Dinge, die bereits jetzt gut sind.

Beispielsweise auf die Sonne, die heute scheint. Und ich setze mich in den Garten, lese ein Buch und tanke Sonnenenergie. Ich schreibe in mein Dankbarkeitstagebuch und rücke so alle Dinge in den Fokus, für die ich dankbar bin. Ich halte mir Situationen vor Augen, die früher schon herausfordernd für mich waren und mache mir bewusst, dass ich bisher immer eine Lösung gefunden habe. Ich tue etwas, was mir gut tut und übernehme wieder die Verantwortung für meine Gedanken.

Die Sorgen bringen mich nicht weiter.

Im Gegenteil: Sie rauben mir Energie. So sehr, dass mein Körper sich schon krank anfühlt.

Ich wirke dem entgegen durch positive Worte und Gedanken. Durch Aktivitäten, die mir Kraft spenden.

 

Akzeptieren und Annehmen

Mit dieser Technik arbeite ich auch immer wieder in der Online Paartherapie.

Letztens meinte ein Klient deshalb zu mir, dass er das Gefühl habe, sich seine Situation einfach schön zu reden, wenn er versuche, sich auf das Positive zu fokussieren.

Ich verstehe, was er meint, aber ich stimme ihm nicht zu.

Sich auf das Positive zu fokussieren bedeutet nicht, so zu tun als gäbe es keine Probleme mehr.

Im Gegenteil: Es bedeutet, die Probleme anzunehmen und aufzuhören, gegen sie zu kämpfen.

Wenn ich meine Energie in Ängste und Sorgen stecke, in Wut und Ärger, verändert das mein Problem überhaupt nicht. Aber es verändert meine Stimmung. Es raubt mir Energie. Es verändert, wie ich die Welt, mein Leben, meine Beziehung wahrnehmen.

Wenn ich die Probleme stattdessen annehmen, akzeptieren, dass die Situation gerade so ist, wie sie ist und ich nichts verändern kann, schaffe ich Raum für alles, was da noch ist: Für das Positive. Für das, was bereits jetzt gut ist.

Das braucht Übung. Und auch mir gelingt das nicht in jeder Minute meines Tages – sonst hätte ich mir in den letzten Wochen viele schlechte Tage und viel Ärger ersparen können. Aber ich übe mich kontinuierlich darin.

Sicher gibt es auch in deiner Beziehung Herausforderungen.

Und sicher gibt es auch in deiner Beziehung unheimlich viele Ressourcen, die euch stärken und euch Energie geben. Wenn es dir gelingt, den Fokus auf die Ressourcen zu legen – auf das, was bereits jetzt gut ist – wird dir genau dieser Fokus die Energie geben, die du dafür brauchst, die Herausforderungen anzugehen und konstruktiv nach Lösungen zu suchen.

Ich gebe dir ein Beispiel:

Wenn dein Partner eine Situation anders lösen möchte als du, passiert es leicht, dass du dich angegriffen und nicht gesehen fühlst. Dass du vielleicht das Gefühl hast, lauter werden zu müssen, um endlich gehört zu werden. Dass du Gedanken hast, wie „Ich werde nicht geliebt, sonst wüsste mein Partner wie viel mir diese Situation bedeutet.“ oder dass du die Beziehung infrage stellst und dich fragst „Wie sollen wir ein gemeinsames Leben aufbauen, wenn wir uns nicht mal in dieser Situation einig werden?“ Es passiert leicht, dass du dich ausgeliefert fühlst und dir denkst „In dieser Beziehung werde ich nie das bekommen, was ich mir wirklich herbei sehne – hier werde ich nie Erfüllung finden!“ – die Wahrheit ist: Es gibt keine reibungsfreie Beziehung. Es gibt keine Partnerschaft in der beide Partner zu jeder Zeit das gleiche wollen, brauchen und geben können. Das wirst du nicht finden. Es geht immer darum, zusammen einen Weg zu finden. Den gemeinsamen Nennen in den Unstimmigkeiten zu finden, von dem aus man sich einen gemeinsamen Weg bahnen kann. Aber dafür müsst ihr in eine Energie kommen, in der das möglich ist.

Ihr müsst die Unterschiede akzeptieren und annehmen.

Nur dann könnt ihr in der Unterschiedlichkeit den gemeinsamen Nenner finden.

Und den findet ihr, indem ihr das fokussiert, was euch verbindet. Das können gemeinsame Werte, gemeinsame Erfahrungen oder gemeinsame Wünsche sein. Dass kann der Wunsch sein, den Weg gemeinsam weiter zu gehen und der Wille, dafür eine Lösung zu finden, die euch beide abholt.

Ihr habt so viel, was euch verbindet.

Aber es ist eure Aufgabe, euch diese Ressourcen bewusst zu machen.

Ich gebe dir eine kleine Aufgabe mit, die dir hilft, die Ressourcen in deiner Partnerschaft zu erkennen:

Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe auf,

  • was ihr bereits gemeinsam erfolgreich gelöst habt.
  • welche gemeinsamen Werte euch verbinden.
  • in welchen Punkten ihr einig seid.
  • welche positiven Erlebnisse und Erfahrungen ihr schon gemeinsam gemacht habt.
  • in welchen Situationen ihr euch verbunden gefühlt habt.

Diese Liste kannst du dir immer zur Hand nehmen, wenn es herausfordernd wird.

Immer dann, wenn du dich unsicher und ängstlich fühlst, wenn du das Gefühl hast, gerade nicht zu bekommen, was du wirklich brauchst, erinnere dich daran, dass ihr schon für so vieles eine Lösung gefunden habt.

Bitte verstehe mich nicht falsch: Es geht nicht darum, vom eigenen Standpunkt abzurücken oder faule Kompromisse einzugehen. Es geht nicht darum, die eigenen Sorgen und Ängste zu betäuben und die Augen vor der Realität zu verschließen. Ganz sicher nicht.

Auch ich werde nachdem ich diese Podcast-Folge fertig aufgenommen habe, mal wieder all die Stellen kontaktieren, von denen ich glaube, dass sie mir dabei helfen können, dieses Auto-Problem zu lösen. Aber ich gebe dieser Situation ganz gezielt meine Energie. Und danach – wenn alles wieder seinen Weg geht und ich alles getan habe, was ich tun kann und jedes Telefonat geführt habe, dass die Situation verbessern und verändern kann – setze ich mich wieder mit meinem Buch in die Sonne und übe mich im Vertrauen. Weil genau das mir die Energie gibt, die ich brauchen werde um die nächsten erforderlichen Schritte einzuleiten.

Die Perspektive zu verändern, ändert noch nicht die Situation.

Aber es setzt neue Energie frei, die du für die Problemlösung nutzen kannst. Es entspannt dich und es gibt dir ein Gefühl von Sicherheit und Zuversicht und das hilft dir allemal mehr dabei, gute Lösungen zu finden, als Angst, Wut oder Ärger.

Probiere es einfach mal aus: Zurück zu negativen Emotionen kannst du jederzeit!

 

Wie dein Fokus dir Kraft schenkt

Danke, dass du auch in dieser Folge wieder mit dabei warst. Ich hoffe sehr, dass es dir gelingt, die Ressourcen in deiner Partnerschaft zu erkennen und dich auf das Positive zu fokussieren. Unser Fokus hat die Macht zu verändern, wie wir mit Situationen umgehen, die wir nicht verändern können. Und das bietet unglaubliche Chancen für dich, dein Leben und deine Beziehung.
Ich freue mich, wenn du sie ergreifst! Alles Gute für dich!

Lass es dir gut gehen, mach’s gut & bis bald,

deine Linda

 


In meiner neu gegründeten Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ kannst du dich mit anderen Hörern des Podcast sowie mit mir ganz persönlich austauschen! Hier ist Raum für deine Fragen, Themen & Herausforderungen! Teile deine besten Beziehungstipps mit den anderen Mitgliedern oder lasse dich von der Gruppe unterstützen!

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Linda Mitterweger Psychologe Psychologin Berater Beraterin PSY-ON HilfeLinda Mitterweger  (Psychologin)

Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.


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