#049 I Den Partner sehen & sich gesehen fühlen
Den Partner sehen & sich gesehen fühlen
Praktische Tipps um in der Beziehung Liebe & Wertschätzung auszudrücken
Heute geht es um ein Thema, das in so gut wie jeder Beziehung eine große Rolle spielt:
Sich vom Partner geliebt und wertgeschätzt zu fühlen.
Ich erkläre dir, was du tun kannst um mehr Liebe & Wertschätzung auszudrücken und gebe dir praktische Tipps, durch die sich dein Partner stärker gesehen fühlt als bisher.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Zuhören!
Du kannst die Folge direkt hier hören – oder auf Spotify & ITunes.
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Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit diesem Buch & alles Gute für deine Beziehung!
Hier kannst du den Inhalt der Folge zudem als Blogpost nachlesen:
Hallo & herzliche Willkommen beim Paartherapie Podcast – deinem Podcast für glückliche & erfüllte Beziehungen. Mein Name ist Linda Mitterweger – ich bin Psychologin und Online Paartherapeutin und heute geht es um ein Thema, das in so gut wie jeder Beziehung eine große Rolle spielt:
Sich vom Partner geliebt und wertgeschätzt zu fühlen.
Ich erkläre dir, was du tun kannst um mehr Liebe & Wertschätzung auszudrücken und gebe dir praktische Tipps, durch die sich dein Partner stärker gesehen fühlt als bisher. Ich wünsche dir viel Spaß beim Zuhören!
Wenn Paare zu mir in die Online Paartherapie kommen, beschreiben sie oft einzelne Situationen, in denen es in ihrer Beziehung zum Streit gekommen ist. Sie beschreiben oft ganz genau, was der Partner gesagt oder nicht gesagt hat, was er getan hat, woran sie sich gestört haben und was sie verärgert hat.
Beispielsweise:
- Mein Partner lässt überall seine dreckigen Socken herumliegen, obwohl ich ihm schon tausend Mal gesagt habe, wie sehr mich das stört.
- Mein Partner lässt immer wieder die Sitze im Auto umgeklappt. Wenn ich mit den Kindern irgendwo hin fahren will, muss ich immer erst das gesamte Auto umbauen, während die Kinder quengeln.
- Mein Partner isst so oft das letzte Stück Pizza ohne mich zu fragen, ob ich auch noch etwas möchte.
Gemeinsam schauen wir dann genauer hin: Überlegen, was diese Situationen gemeinsam haben und welche Themen dahinter liegen. Um was es eigentlich geht. Denn es ist selten die eigentliche Situation, die zu Enttäuschung und Frust führt.
Es sind nicht die dreckigen Socken am Fußboden, die umgeklappten Autositze, das letzte Stück Pizza, das der Partner ungefragt gegessen hat.
Die Themen hinter den Konflikten sind andere.
Und oft geht es hierbei um Wertschätzung. Darum, sich gesehen zu fühlen. Sich gehört zu fühlen. Sich geliebt zu fühlen.
Vor kurzem bin ich auf ein Zitat von Virginia Satir gestoßen, der Begründerin der Familientherapie, das mich in diesem Zusammenhang sehr angesprochen hat. Es lautet:
„Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenkt, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Kontakt.“
Und dieses Zitat hat mich berührt. Denn es fasst in so kurzen und einfachen Worten zusammen, was wir uns in der Partnerschaft so sehr wünschen.
Wir wünschen uns, uns gehört, gesehen und verstanden zu fühlen.
Mehr als alles andere. Wenn das geschieht, fühlen wir uns wertgeschätzt und geliebt.
Die Paare in meiner Beratung wünschen sich nicht in erster Linie,
- dass die Socken verschwinden – das natürlich auch –, aber noch mehr wünschen sie sich, dass ihre Bitte gehört und erfüllt wird. Das sie gehört werden.
- sie wünschen sich nicht nur, dass das Auto abfahrbereit in der Garage steht – sie wünschen sich auch Wertschätzung für all die Energie und Zeit, die sie in die Kinderbetreuung stecken. Sie wünschen sich, dass der Partner eine Ahnung davon hat, wie das eigene Leben aussieht, wie sie den Alltag meistern.
- Und natürlich geht es auch nicht vorranging um ein Stück Pizza, sondern darum, dass sich der Partner für die Bedürfnisse des Anderen interessiert. Dafür interessiert, was sie mögen, sich wünschen und gerade brauchen.
Und ich könnte noch unzählige Beispiele aufzählen, die das verdeutlichen. Vielleicht fällt dir ja auch direkt was aus deiner Beziehung ein – eine Situation, in der du dich nicht gesehen gefühlt hast. Nicht gehört gefühlt hast. Und wenn du dich an eine solche Situation zurück erinnerst, dann fällt dir wahrscheinlich auch ein, wie du dich damals gefühlt hast. Und vielleicht geht es dir da ähnlich wie vielen meiner Klienten, die mir erzählen:
„Wenn mein Partner mich und meine Bedürfnisse nicht sieht und hört, wenn er mich nicht wahrnimmt, dann fühle ich mich in dieser Beziehung unglaublich einsam und alleine.“
Und das ist so ungefähr das Gegenteil von dem, was wir uns eigentlich von einer Beziehung wünschen – nämlich Verbindung. Wir wollen miteinander verbunden sein.
Wir wollen Wertschätzung, Liebe und Verbindung erfahren.
Und deshalb gibt es jetzt Tipps von mir für dich, wie du deinem Partner mehr Liebe und Wertschätzung entgegen bringen kannst. Dich mehr mit ihm verbinden kannst. Ihm mehr das Gefühl geben kannst, dass er gesehen wird. Gesehen und gehört. Und diese Tipps habe ich dir heute verpackt in ein paar typische Fragen, dir mir immer wieder in der Beratung begegnen und die sehr deutlich machen, was Menschen sich wünschen und was Menschen brauchen, um sich gesehen und gehört zu fühlen.
Was macht mich besonders? Was magst du an mir?
Immer wieder erlebe ich Situationen, in denen ein Partner daran zweifelt, wirklich geliebt und wertgeschätzt zu werden. In denen Gedanken oder auch Worte auftauchen, wie
- Was magst du überhaupt an mir?
- Warum ich?
Und oftmals kommt das Gegenüber dann ziemlich in Bedrängnis, zählt Gründe auf wie
- Wir machen immer so schöne Urlaube,
- Wir haben viele gemeinsame Hobbies,
- Wir passen doch gut zusammen.
Und stürzt sich damit noch weiter ins Unglück, weil direkt gekontert wird:
- Schönen Urlaub kannst du auch mit jemand anderem machen,
- Ich bin ja nicht der oder die Einzige mit diesen Hobbies,
- Du passt bestimmt auch mit jemand anderem ganz gut zusammen.
Die Frage die dahinter steckt, um die es sich wirklich dreht, lautet
Was macht mich für dich besonders? Warum ich und niemand anders?
Wie oft diese Frage in meiner Beratung auftaucht, zeigt mir auf, wie tiefgreifend der Wunsch nach Wertschätzung und Bestätigung in vielen Beziehungen ist. Der Wunsch, etwas Besonderes für den Anderen zu sein. Der Wunsch, einzigartig zu sein. Die einzig wahre große Liebe. Es steckt etwas sehr romantisches in dieser Frage und gleichzeitig eine starke Forderung.
Wenn ein Mensch so weit ist, dass er in einer Beziehung eine solche Frage stellt, dann gab es oftmals schon viele Situationen im Vorhinein, die dazu geführt haben, dass der Partner sich eben nicht mehr so sicher ist, etwas Besonderes zu sein. Wertgeschätzt zu werden. Aufrichtig geliebt zu werden.
Warum also nicht diese Zweifel ein für allemal aus dem Leben schaffen und dafür sorgen, dass sich der Partner aufrichtig geliebt fühlt?
Ich möchte dich einladen, dich einmal mit diesen Fragen zu beschäftigen:
- Was macht meinen Partner für mich besonders?
- Warum er oder sie und niemand anders?
Und dann, wenn du einen oder sogar mehrere Gründe gefunden hast: Teile es ihm mit. Erzähle es ihm oder schreibe ihm einen Brief – einen echten Liebesbrief. Drücke all diese Liebe und Wertschätzung aus.
Sehe deinen Partner mit allem, was ihn für dich besonders macht.
Was macht mich aus?
Ganz nah bei dem Wunsch zu erfahren, wodurch man für den eigenen Partner besonders wird, steht der Wunsch, vollkommen gesehen zu werden, mit allem was man ist.
Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang oft stellt, ist
Was macht mich aus? Wer bin ich wirklich?
Der Wunsch, der hinter einer solchen Frage steht, ist der, aufrichtig geliebt zu werden, für das was man ist. Für alles, was man ist. Nicht nur für die guten Seiten – auch für die schlechten. Nicht nur für die Leistungen – auch für das pure Sein. Es geht darum zu erkennen, dass der eigene Partner sich die Mühe macht, mich vollkommen zu durchdringen und zu verstehen. In allen Facetten. Nicht nur an der Oberfläche, sondern wirklich in der Tiefe. Mehr gesehen werden geht gar nicht. Hier geht es um mehr als: „Du bist hübsch, nett und mit dir kann man lachen.“ Hier geht es darum, den Facettenreichtum eines anderen Menschen zu sehen, zu erkennen, anzuerkennen, anzunehmen, zu lieben.
Sehe deinen Partner doch mal an. Wie er sich bewegt, wie er spricht. Und überlege dir, wie er wirklich ist. Was ihn wirklich ausmacht.
- Welches sind die Facetten und Eigenschaften, die er am stärksten zeigt?
- Welche eher selten?
- Was macht ihn stark? Was schwach?
- Welche Seiten mag er an sich selbst, zeigt sie gerne.
- Welche lehnt er eher ab.
- Liebst du auch diejenigen Facetten, die er selbst schwer akzeptieren kann?
Stelle dich diesen Fragen und beginne, deinen Partner zu sehen. Mit allem, was er ist.
Was ist mir wichtig?
Manchmal höre ich Sätze, wie: „Du weißt doch gar nicht, was mir wirklich wichtig ist!“, „Du kennst mich doch gar nicht richtig!“ Diese Sätze sind nichts anderes als ein Ausdruck nach Liebe. Der Wunsch, verstanden zu werden. Eine Antwort zu erhalten auf die Frage
Was ist mir wirklich wichtig?
Es geht hier um den Wunsch, wirklich gekannt zu werden – mit allen Facetten.
Frage dich doch einmal:
- Wofür brennt mein Partner wirklich?
- Was treibt ihn ihm Leben an?
- Was gibt ihm Kraft – was raubt ihm Kraft?
- Was macht ihn glücklich – was traurig?
- Was wünscht er sich?
- Was sind seine tiefsten Sehnsüchte und Wünsche?
Und wenn du es nicht weißt, frage ihn!
Wenn wir beginnen, den Partner wirklich zu sehen, geht es nicht darum, bereits jetzt alles über ihn zu wissen. Sondern sich gemeinsam auf die Suche zu machen. Sich in den Austausch zu begeben. Sich kennen zu lernen.
Versetze dich einmal zurück in die Zeit vor eurer Beziehung, als ihr euch gerade kennengelernt hattet, noch nicht viel übereinander wusstet. Damals war es ganz natürlich, sich Fragen zu stellen. Dinge über den Anderen in Erfahrung zu bringen. Die Sichtweisen und Gedanken des Anderen kennen zu lernen.
Wenn wir schon länger in Beziehung sind, neigen wir dazu, zu denken, wir wüssten jetzt alles über den Partner. Wir hören auf, Fragen zu stellen. Und verpassen damit all die Veränderungen, die stattfinden. Wir alle verändern uns täglich. Jedes Ereignis, jedes Erlebnis, jede Erfahrung – ob groß oder klein – ändert unsere Sicht auf die Welt.
Wir müssen uns immer wieder miteinander verbinden.
Immer wieder miteinander in Kontakt kommen, uns immer wieder neu kennen lernen, von Veränderungen in unserem Denken und in unserer Sicht auf die Welt erzählen. Uns all diese Fragen, die am Anfang so selbstverständlich für uns waren, immer wieder neu stellen.
Nur so bleiben wir in Verbindung. Nur so können wir unseren Partner wirklich sehen.
Wie sieht mein Leben, mein Alltag aus?
Und abschließend bleibt noch ein Wunsch, der mir oft begegnet. Der Wunsch, vom Partner anerkannt zu werden, für alles was man tut und leistet. Für alles, was man meistert. Für alles, was das eigene Leben bestimmt. Und dieser Wunsch äußert sich oft in der Frage
Wie sieht mein Leben aus? Wie sieht mein Alltag aus?
Im Alltag verlieren wir uns schnell aus den Augen. Wir verlassen morgens das Haus und kehren abends zurück, wir erzählen die wichtigsten Ereignisse des Tages ohne uns wirkliche Gedanken darüber zu machen, was der andere den ganzen Tag konkret getan hat.
Und deshalb vergessen wir, die Sitze im Auto zurück zu klappen. Weil wir nicht bildlich vor Augen haben, wie unser Partner, nachdem er in einem Kraftakt alle notwendigen Dinge zusammengepackt, eine Brotzeit vorbereitet und die Kinder angezogen hat, vor dem Auto steht und erst mal alle Sitze umklappen und die Kindersitze wieder befestigen muss.
Wir vergessen, was jede Aufgabe, jede Geste, jeder Gefallen, den unser Partner für uns tut, wirklich für ihn bedeutet. Wir gewöhnen uns an den vollen Kühlschrank und vergessen, dass unser Partner dafür wirklich den Weg zum Supermarkt auf sich nimmt, einen Einkaufszettel schreibt, zurück fährt, weil er etwas vergessen hat und all die Tüten alleine ins Haus trägt. Wir vergessen, dass der Partner während des Spieleabends mit der Familie in Gedanken noch einmal die wichtigsten Punkte für das Meeting am nächsten Morgen durchgeht, weil er seinem Chef auf keinen Fall einen Nährboden für Kritik liefern will.
Wir vergessen, was jeder von uns tagtäglich im Kopf hat. Was im Leben des Anderen los ist – also wirklich und konkret. Wie sein Leben aussieht. Wie sein Alltag aussieht.
Und vielleicht ist es an der Zeit auch da nochmal ein bisschen konkreter hinzuschauen.
Wir alle haben den Wunsch, gesehen und gehört zu werden.
Wertgeschätzt und geliebt zu werden. Zu erfahren, dass wir für jemanden wichtig sind. Dass wir besonders sind. Wir denken, dem anderen müsste das schon von selbst auffallen. Und manchmal vergessen wir in diesem Zusammenhang, uns zu zeigen. Oder wir trauen uns nicht, alles von uns zu zeigen. Alles was wir sind.
Zum Sehen und gesehen werden gehören nämlich immer zwei: Einer, der genau hinschaut und einer, der sich zeigt.
Vielleicht hast du Angst, dass dein Partner dich nicht mehr lieben würde, wenn er die ganze Wahrheit über die erfahren würde. Vielleicht denkst du, dass du dich deinem Partner gar nicht zumuten kannst oder darfst.
Tatsächlich unterschätzen wir oft die Liebe, die uns wirklich entgegen gebracht wird, und die Akzeptanz, die unser Partner aufbringen kann.
Ich hoffe, dass ich dir mit dieser Folge ein paar Inspirationen an die Hand geben konnte. Ein paar hilfreiche Fragen, an denen du dich entlang hangeln kannst. Ein bisschen Mut, genauer hinzusehen und dich umgekehrt auch deinem Partner wirklich zu zeigen – mit allem was du bist.
Ich wünsche mir, dass wir enger in Verbindung treten.
Dass wir uns bemühen, unseren Partner wirklich zu sehen, mit allem was er ist. Und dass wir dadurch gleichzeitig die Erfahrung machen dürfen, gesehen zu werden – mit allem was wir sind. Und diese Erfahrung – das verspreche ich dir – kann Beziehungen heilen, kann Liebe neu aufleben lassen und kann eure Partnerschaft auf eine neue Ebene viel tieferer Verbindung bringen, als bisher.
Ich wünsche euch alles Gute dabei!
Ich hoffe sehr, dass diese Folge dich anregt, deinem Partner anders zu begegnen, tiefer zu begegnen. Dass diese Folge dein Interesse für deinen Partner – für das was er wirklich ist – neu weckt.
Ich wünsche dir, dass du die Erfahrung machst, zu sehen und gesehen zu werden.
Für mehr Liebe und tiefere Verbindungen in dieser Welt.
Mach’s gut, lass es dir gut gehen & bis bald,
deine Linda
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In meiner neu gegründeten Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ kannst du dich mit anderen Hörern des Podcast sowie mit mir ganz persönlich austauschen! Hier ist Raum für deine Fragen, Themen & Herausforderungen! Teile deine besten Beziehungstipps mit den anderen Mitgliedern oder lasse dich von der Gruppe unterstützen!
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Linda Mitterweger (Psychologin)
Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.
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