#051 I Wie Glaubenssätze deine Partnerschaft beeinflussen
Wie Glaubenssätze deine Partnerschaft beeinflussen
Die eigenen Glaubenssätze in der Beziehung erkennen und überprüfen
Heute wird es um ein Thema gehen, das deine Beziehung wahrscheinlich mehr unterbewusst als bewusst beeinflusst:
Das Thema Glaubenssätze.
Du erfährst, was Glaubenssätze sind und welchen Einfluss sie auf deine Partnerschaft haben. Wir werden uns außerdem schon einmal anschauen, welche Glaubenssätze du über dich selbst als Partner aber auch über Beziehungen im Allgemeinen pflegst und du lernst, wie du diese Glaubenssätze verändern kannst!
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dieser Folge.
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Heute wird es um ein Thema gehen, das deine Beziehung wahrscheinlich mehr unterbewusst als bewusst beeinflusst: Das Thema Glaubenssätze.
Du erfährst, was Glaubenssätze sind und welchen Einfluss sie auf deine Partnerschaft haben. Wir werden uns außerdem schon einmal anschauen, welche Glaubenssätze du über dich selbst als Partner aber auch über Beziehungen im Allgemeinen pflegst und du lernst, wie du diese Glaubenssätze verändern kannst!
Ich wünsche dir ganz viel Spaß mit dieser Folge.
Vielleicht hast du schon einmal von Glaubenssätzen gehört, vielleicht ist das Thema aber auch ganz neu für dich. In jedem Fall ist es unglaublich wichtig für alle Bereiche deines Lebens, dich einmal mit deinen Glaubenssätzen zu beschäftigen. Und deshalb gibt es jetzt in dieser Folge eine Einführung in dieses Thema – du lernst alles, was du über Glaubenssätze wissen musst. Alle Grundlagen sozusagen.
Glaubenssätze – Was ist das?
Vielleicht fragst du dich jetzt, was Glaubenssätze überhaupt sind. Glaubenssätze sind tiefe innere Überzeugungen, die jeder Mensch über viele verschiedene Themen hat. Du hast nicht nur Glaubenssätze über Beziehungen – mit denen wir uns heute befassen werden. Du hast auch unbewusste Glaubenssätze über dich selbst – dein Handeln und Denken. Du hast Glaubenssätze über Geld, über die Zukunft, deinen Job, dein Leben. Praktisch kein Bereich unseres Lebens ins frei von Glaubenssätzen und das ist prinzipiell auch nichts Schlechtes: Schlecht ist es erst dann, wenn du deine Glaubenssätze selbst nicht kennst und somit ihren Einfluss auf dein Leben und deine einzelnen Lebensbereiche nicht aktiv steuerst.
Denn: Glaubenssätze beeinflussen dein Verhalten, deine Gedanken über dich selbst, deine Art mit anderen Menschen in Beziehung zu sein, deinen Umgang mit Geld, deine berufliche Zukunft – dein ganzes Leben.
Glaubenssätze sind solche inneren Überzeugungen, die du für wahr befindest, die du nicht infrage stellst und an denen du nicht zweifelst. Von denen du ganz sicher bist, dass sie stimmen – uneingeschränkt. Und genau diese Überzeugung führt dann dazu, dass sich deine Glaubenssätze bewahrheiten. Dass alle deine Annahmen auch wirklich so in deinem Leben eintreten.
Glaubenssätze und die selbsterfüllende Prophezeiung
In der Psychologie spricht man auch von dem Phänomen der Selbsterfüllenden Prophezeiung. Das bedeutet, dass du eine Annahme triffst über etwas, das in der Zukunft liegt – einen Glaubenssatz festigst also sozusagen – und dich dann unbewusst genau so verhältst und alle Entscheidungen genau so triffst, dass sich diese Annahme bewahrheitet und genau die Entwicklung eintritt, die du angenommen hast – sich dein Glaubenssatz also bewahrheitet. Und damit verstärkt.
Wie sich Glaubenssätze auf deine Beziehung auswirken – ein Beispiel
Nehmen wir ein sehr deutliches Beispiel, um zu verdeutlichen wie sich die Selbsterfüllende Prophezeiung – also deine Glaubenssätze – auf deine Beziehung auswirken können:
Nehmen wir an, eine Frau hat folgende Annahme:
Alle Ehen enden mit Scheidung.
Sie glaubt das, weil beispielsweise ihre Mutter ihr das gesagt hat, die selbst geschieden ist. Außerdem beobachtet sie viele Scheidungen in ihrem Umfeld und bei den Ehen, die noch nicht geschieden sind, denkt sie sowieso es sei nur noch eine Frage der Zeit. Sie hat also diese Annahme: „Alle Ehen enden mit Scheidung“. Trotzdem entschließt sie sich selbst zur Ehe und heiratet. Immer mit diesem Wissen im Hinterkopf, dass alle Ehen mit Scheidung enden. Wie viel Energie gibt sie dann wohl in diese Ehe? Wahrscheinlich führt sie sie eher mit angezogener Handbremse. Sie lässt sich vielleicht nicht vollkommen darauf ein. Vertraut ihrem Partner nicht uneingeschränkt. Gibt nicht alles von sich preis. Gibt nicht alles, was sie geben kann. Und was passiert? Ihr Partner zweifelt an ihren Gefühlen. Er leidet darunter, dass sie sich nicht hingibt, dass sie die Ehe nicht so ernst nimmt wie er. Und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem er darauf keine Lust mehr hat. Und… – du kannst es dir denken – die Scheidung verlangt. Sie denkt sich: Das war ja klar! Ich wusste ja schon immer, dass alle Ehen mit Scheidung enden. Kein Wunder, dass das jetzt auch mir passiert. Kein Wunder, dass jetzt auch meine Ehe geschieden wird. Was sie nicht sieht, ist, dass ihr eigenes Verhalten einen guten Teil dazu beigetragen hat, dass ihre Ehe geschieden wurde. Und sie sieht auch nicht, dass ihr Glaubenssatz dieses Verhalten beeinflusst hat. Ihr Glaubenssatz („Alle Ehen enden mit Scheidung“) hat zu einem Verhalten geführt (nämlich Rückzug, Vorsicht, Zurückhaltung, wenig Hingabe für die Ehe), dass eine Situation begünstigt hat, die ihren Glaubenssatz wieder gestärkt und bestätigt hat (nämlich final die Scheidung ihrer Ehe).
Weil sie glaubt, dass alle Ehen mit Scheidung enden hat sie sich unbewusst so verhalten, dass ihre eigene Ehe schlussendlich geschieden wurde.
Das – und nichts anderes – ist die Selbsterfüllende Prophezeiung.
So funktionieren Glaubenssätze.
Negative Glaubenssätze erkennen & positive Affirmationen ausbilden
Im Beispiel habe ich einen typischen negativen, sehr schädlichen Glaubenssatz aufgegriffen. Tatsächlich glauben viele Menschen, dass es nur negative Glaubenssätze gibt. Das Glaubenssätze immer etwas Schlechtes sind. Immer schaden. Das stimmt so nicht.
Es gibt viele schädliche Glaubenssätze, die sich negativ auf unser Leben auswirken und wir werden uns auch gleich nochmal ansehen, wie sie entstehen und woher sie kommen.
Es gibt aber auch positive Glaubenssätze. Solche, die sich gut auf unser Leben auswirken. Die uns stärken und uns positiv beeinflussen. Man spricht dabei von sog. Affirmationen. Das besondere an Affirmationen ist, dass sie wertend sind. Sie sind immer positiv, sie sind immer bejahend. Immer stärkend. Und deshalb solltest du, wenn möglich, Affirmationen für alle Bereiche deines Lebens ausbilden, die dich stärken und unterstützen.
Ein Beispiel für eine solche Affirmation im Bezug auf die Ehe könnte beispielsweise sein:
Die Ehe bereichert mein Leben.
Und wenn du dir jetzt vorstellst, die Frau aus unserem Beispiel wäre mit diesem Glaubenssatz in ihre Ehe gegangen. Mit dem Glauben daran, dass die Ehe ihr Leben bereichert. Wie hätte sie sich dann wohl verhalten? Sie hätte in allem das Gute gesucht, die Bereicherung. Und sie wäre sicher fündig geworden, denn es gibt in allem eine Bereicherung zu sehen, etwas zu lernen. Und sie hätte sich hingegeben und voller Vertrauen darauf, dass diese Ehe ihr Leben bereichert, mit ihrem Mann gelebt und er hätte ihren Willen und ihre Bemühung gespürt und möglicherweise – wir wissen es nicht – nicht die Scheidung verlangt. Und selbst wenn es auch so zur Scheidung gekommen wäre, so wäre sie aus der Ehe gegangen in dem Wissen darüber, wie sehr diese Ehe ihr Leben bereichert hat.
Und ich glaube das macht mehr als deutlich, wie wichtig es ist, unsere eigenen Glaubenssätze einmal zu überprüfen und vielleicht auch zu verändern.
Wie Glaubenssätze entstehen
Aber schauen wir uns zuerst einmal an, wie Glaubenssätze entstehen. Und hier gibt es zwei verschiedene Formen von Glaubenssätzen:
- Solche, die wir von außen übernehmen und
- Solche, die wir selbst ausbilden.
Glaubenssätze, die wir von außen übernehmen
Wir können Glaubenssätze von beinahe allen anderen Menschen, die uns umgeben, übernehmen. Besonders empfänglich für Glaubenssätze sind wir in unserer frühen Kindheit, in den ersten Lebensjahren. Ganz einfach deshalb, weil wir zu Beginn unseres Lebens selbst keine Erfahrungswerte haben und alle Grundsätze des Lebens und das, was wir über das Leben wissen und glauben, von außen übernehmen. Von unsere Eltern oder engsten Bezugspersonen primär. Später dann auch von Freunden, von Mitschülern, Lehrern, Kollegen usw. All diese Menschen erzählen uns von ihren Erfahrungen, von ihren Annahmen über das Leben und manches übernehmen wir für uns. Umso öfter wir etwas hören, umso sehr glauben wir außerdem daran, umso weniger zweifeln wir es an. Egal, ob es unseren eigenen Erfahrungen entspricht. Und dann verhalten wir uns auf Basis dieser Annahmen und führen so durch die Selbsterfüllende Prophezeiung die Bestätigung dieser Annahmen herbei – du weißt jetzt wie das läuft.
Glaubenssätze, die wir selbst ausbilden
Und dann gibt es da noch diese Glaubenssätze, die wir selbst ausbilden. Das kann geschehen, indem wir mit neuen Situationen konfrontiert sind über die wir noch keine Glaubenssätze habe. Mit denen wir noch nie in Berührung gekommen sind. Wir neigen dann oft dazu, unsere erste Erfahrung zu generalisieren und sie als die einzig mögliche Erfahrung anzuerkennen. Wir denken gar nicht mehr darüber nach, ob es noch andere Deutungsmöglichkeiten der Situation gegeben hätte sondern akzeptieren unsere erste und einzige Erfahrung als Tatsache – und schon haben wir einen Glaubenssatz ausgebildet, darüber, wie etwas sich immer verhält.
Und natürlich kommt in dieser Kategorie auch hinzu, dass wir unbewusst auf Basis der Glaubenssätze, die wir von anderen Menschen übernommen haben, handeln und sich diese Glaubenssätze dann in unserer eigenen Erfahrung bestätigen. Der Verlauf unseres eigenen Lebens bestätigt also unbewusste Glaubenssätze, die dadurch bewusst und zur Tatsache für uns werden.
Glaubenssätze lassen sich verändern
Die gute Nachricht ist: Glaubenssätze lassen sich verändern.
Wir können negative Glaubenssätze erkennen und durch Affirmationen ersetzen. Das ist manchmal ein langwieriger Prozess, je nachdem wie stark ein Glaubenssatz unser Leben beeinflusst und gerade der Prozess des Erkennens ist nicht ganz einfach, da wir unsere Glaubenssätze ja wirklich glauben, also zutiefst davon überzeugt sind, dass sie richtig sind.
Wir werden heute aber gemeinsam den ersten Schritt tun. Wir werden uns deine Glaubenssätze in Bezug auf Partnerschaften genauer ansehen und vielleicht schon erste Veränderungen herbei führen.
Wie Glaubenssätze deine Partnerschaft beeinflussen
Wenn wir uns damit beschäftigen, wie Glaubenssätze deine Partnerschaft beeinflussen, gibt es drei Kategorien an Glaubenssätzen, die wir uns näher ansehen müssen:
- Was glaubst du über Partnerschaften und Beziehungen im Allgemeinen?
- Was glaubst du über dich selbst als Partner oder Partnerin?
- Was glaubst du darüber, wie ein Partner sein muss?
Deine eigenen Überzeugungen über diese drei Fragen nehmen unglaublichen Einfluss auf deine Partnerschaft und darauf, wie erfüllt und glücklich du in deiner Beziehung bist.
Starten wir mit der 1. Kategorie:
Was glaubst du über Partnerschaften und Beziehungen im Allgemeinen?
Die Herausforderung dabei, die eigenen Glaubenssätze zu erkennen, liegt darin, Annahmen zu hinterfragen, von denen du aus tiefstem Herzen überzeugt bist. Und obwohl du überzeugt bist und deine Beziehung nach diesen Annahmen lebst, sind sie nicht immer sehr bewusst.
Ein Trick hierbei besteht darin, Sätze zu vervollständigen. Und dabei ist es ganz wichtig, einfach intuitiv kommen zu lassen, was als Antwort eben kommt. Es erstmal nicht infrage zu stellen. Es einfach zu notieren – du kannst dir gerne schon mal ein Blatt Papier und eine Stift zur Seite legen – und dann später von außen nochmal drauf zu schauen.
Beginnen wir also:
Vervollständige einfach intuitiv folgende Sätze. Schau einfach mal selbst, was dir als erstes in den Sinn kommt:
-
In einer Beziehung ist es wichtig, dass…
Und schau was hier kommt. In einer Beziehung ist es wichtig, dass… Was taucht als erstes auf? Vielleicht sind es auch mehrere Sachen, die Auftauchen. Dann notiere sie alle und lasse es erstmal so stehen. In einer Beziehung ist es wichtig, dass…
Und wenn du soweit bist, widmen wir uns dem zweiten unvollständigen Satz – hier musst du das Wort am Anfang des Satzes einfügen:
-
…ist für deine Partnerschaft schwierig, kritisch, gefährlich, bedrohlich.
…ist für eine Partnerschaft schwierig, kritisch, gefährlich, bedrohlich. Was ist es, was dir da in den Sinn kommt? Was ist schwierig für eine Partnerschaft? Was kritisch? Was gefährlich, bedrohlich? Sammel alles, was dir hier intuitiv kommt, was dir hier einfällt.
Und dann noch eine dritte Frage, hier gibt es zwei Lücken zu füllen:
-
Immer wenn in einer Beziehung…, dann…
Immer wenn in einer Beziehung…, dann… Immer wenn was, dann was? Was kommt dir hier in den Sinn? Wenn was in einer Beziehung passiert, dann bedeutet das was? Füll hier die beiden Lücken einfach mit dem aus, was dir kommt. Immer wenn in einer Beziehung…, dann…
Das waren jetzt drei Fragen, die Glaubenssätze sichtbar machen sollten. Vielleicht bist du schon auf den ein oder anderen Satz gestoßen, den du so glaubst. Hier auch nochmal der Hinweis: Nicht jeder Glaubenssatz ist schlecht! Es gibt Affirmationen, die sich positiv auswirken, die gut für dich und deine Partnerschaften sind. Wenn du auf solche Affirmationen gestoßen bist, ist alle wunderbar. Das ist völlig in Ordnung. Es geht einfach nur darum, sich die Glaubenssätze und Affirmationen einmal bewusst zu machen, zu überprüfen, ob sie für dich so noch stimmen und ob sie deine Beziehung stärken und wenn sie das nicht tun, mit ihnen zu arbeiten und sie zu ersetzen. Wenn sie dich stärken ist alles gut.
Es gibt jetzt aber auch noch solche Glaubenssätze, die nicht in das Muster dieser Sätze gerade passen. Die ganz anders sind. Die aber trotzdem Glaubenssätze sind. Um diese zu finden, ist es sinnvoll, sich einfach mal zu fragen:
Was glaube ich über Partnerschaften?
Wie oder was sind Partnerschaften?
Ich habe mal ein paar typische Glaubenssätze gesammelt, die viele Menschen über Beziehungen haben. Schau einfach mal, ob einer dieser Sätze mit dir räsoniert:
Es gibt Glaubenssätze, wie
- Beziehungen engen ein.
- Beziehungen sind anstrengend.
- Beziehungen sind, wie sie sind – da kann man nichts ändern.
- In Beziehungen kümmert sich der Mann um das Finanzielle, die Frau um die Kindererziehung
Was glaubst du über Beziehung? Nimm diese Frage auch mal über die Podcast-Folge hinaus mit in deinen Alltag und schaffe ein Bewusstsein dafür. Stelle sie dir immer wieder und sammle immer weiter Glaubenssätze, die dir im Alltag auffallen.
Es gibt natürlich auch positive Glaubenssätze – Affirmationen – über Partnerschaften, sowas wie:
- Meine Beziehung ist harmonisch und liebevoll.
- Beziehungen bereichern das Leben.
- Eine erfüllte Partnerschaft ist für jeden Menschen möglich.
Du merkst, dass ein Glaubenssatz für dich gilt, wenn du dir direkt sowas denkst, wie: „Ja, das stimmt.“ oder „Ja, ich weiß.“ – Also: „Eine erfüllte Partnerschaft ist für alle Menschen möglich“ – „Ja, klar, weiß ich.“ Im Gegensatz dazu merkst bestimmt bei einigen Affirmationen direkt so eine Abneigung, so ein ablehnendes Gefühl oder du hast Gedanken, wie „Das mag ja für alle anderen stimmen, aber für mich nicht.“ – dann kannst du dich da mal ein bisschen tiefer rein begeben und mal schauen, was denn dein Glaubenssatz ist. Also wenn wir uns nochmal die Affirmation ansehen „Eine erfüllte Partnerschaft ist für jeden Menschen möglich!“ – wenn du dir direkt denkst: „Nein, für mich gilt das nicht.“, dann hast du vielleicht einen Glaubenssatz wie „Ich habe keine erfüllte Partnerschaft verdient.“ oder „Ich bin es nicht wert, in einer glücklichen Beziehung zu leben.“ oder „Mit jemandem wir mir will sicher niemand zusammen sein.“ oder auch so etwas wie „Meine Beziehung sind immer kompliziert.“ Schau da mal genau hin, wenn du merkst, dass eine Affirmation dich so ganz stark triggert.
Und dann gibt es natürlich noch die beiden anderen Kategorien; Kategorie 2:
Was glaubst du über dich selbst als Partner oder Partnerin?
Und auch hier gibt es Sätze, die du vervollständigen kannst:
-
Ich bin als Partner oder Partnerin so, weil…
Ich bin als Partner so, weil… Ich bin als Partnerin so, weil… Warum bist du so wie bist als Partner oder als Partnerin? Ich bin als Partner oder Partnerin so, weil… Was kommt dir intuitiv als erstes? Das können auch mehrere größere Gedanken sein, das ist nicht immer nur ein Wort. Alles ist erlaubt, lasse einfach kommen, was kommt.
Und stell dir dann die zweite Frage:
-
Ich bin als Partner oder Partnerin zu…
Ich bin als Partner zu… Ich bin als Partnerin zu… Was kommt dir da? Wovon bist du zu viel, zu stark, zu… Ich bin als Partner oder Partnerin zu…
Und auch hier gibt es natürlich ganz viele Glaubenssätze, die du da über dich selbst denken kannst. Ich habe mal ein paar für dich gesammelt:
- Ich bin nicht liebenswert.
- Ich kann nur in einer Beziehung glücklich sein.
- Es gibt keine passenden Partner für mich.
- Ich bin nicht liebevoll.
- Ich bin nicht gut im Bett.
- Ich habe keine liebevollen Partner verdient.
- Ich werde niemals eine erfüllte Beziehung führen.
- Ich bin streitsüchtig.
- Ich bin undankbar.
Die Liste lässt sich unendlich erweitern. Erfahrungsgemäß ist diese zweite Kategorie die, in der am meisten Potenzial steckt, etwas zu verändern. Wir alle haben so viele Glaubenssätze über uns selbst. Und leider denken wir gerade über uns selbst oft alles andere als positiv. Oft schauen wir mit sehr kritischen, lieblosen Augen auf uns selbst. Wir haben sehr wohl abgespeichert, dass wir gesagt bekommen haben, wir seien undankbar oder lieblos oder zickig. Wir haben nicht mindestens so präsent, dass uns auch gesagt wurde, wir seien begehrenswert und inspirierend, es wert, geliebt zu werden. In dieser Kategorie haben die allermeisten Menschen nochmal echten Nachholbedarf. Die meisten Menschen dürfen hier gut und gerne eine riesige Portion Affirmationen integrieren und deshalb habe ich dir ein paar zusammen gestellt als Inspiration – die Liste lässt sich natürlich noch erweitern:
- Ich bin geliebt oder Ich bin es wert, geliebt zu werden.
- Ich bin gut so, wie ich bin.
- Andere Menschen lieben und respektieren mich so, wie ich bin.
- Ich bin begehrenswert.
- Ich bin ein guter Liebhaber.
- Ich bin wertvoll.
- Ich bin attraktiv.
- Ich bin zuversichtlich, einen passenden Partner zu finden.
- Ich habe eine glückliche und erfüllte Beziehung verdient.
- Ich gebe mich meiner Beziehung hin.
- Mir fällt es leicht, Liebe zu schenken.
Es gibt noch so viele weitere Affirmationen. Und wenn du merkst, dass du da noch Nachholbedarf hast, dann kann ich dich nur ermutigen: Integriere solche Affirmationen in deinen Alltag, in dein Leben – es wird auch in deiner Beziehung alles verändern.
Wir schauen uns später noch genau an, wie das geht. Eines möchte ich aber jetzt schon sagen: Wir erwarten oft von unserem Partner, dass er die Schönheit in uns erkennt, dir wir selbst nicht erkennen. Dass er uns liebt, wo wir selbst uns nicht bedingungslos lieben. Das er etwas in uns sieht, was wir selbst nicht sehen können. So funktioniert das nicht. Wenn du nicht glaubst, dass du liebenswert bist, wie soll dein Partner diese Seite dann in dir erkennen? Wenn du nicht glaubst, dass du attraktiv bist, dass du wunderschön bist – wie soll es dein Partner glauben? Fang bei dir selbst an. Wenn du selbst es glaubst, wenn du selbst aus tiefstem Herzen davon überzeugt bist, dann wirst du diese Überzeugung nach außen tragen und nicht nur dein Partner, sondern die ganze Welt wird sehen, wie wunderbar du bist!
Und jetzt schauen wir uns noch die Kategorie 3 an:
Was glaubst du darüber, wie ein Partner sein muss?
Vervollständige gerne den folgenden Satz:
- Mein Partner sollte nicht so… sein.
Mein Partner sollte nicht so… sein. Was kommt dir in den Sinn? Wie sollte dein Partner nicht sein? Mein Partner sollte nicht so… sein.
In diese Kategorie zählen auch viele Verallgemeinerungen, die wir pflegen. Beispielsweise auch viele geschlechterspezifische Stereotypen, so etwa wie:
- Männer sind unehrlich.
- Männer sind Schweine.
- Frauen sind hinterhältig.
- Frauen sind nur auf Geld aus.
Überprüfe mal ob du sowas glaubst. Ob es da so geschlechterspezifische Glaubenssätze gibt, die dich aktuell noch davon abhalten, eine glückliche und erfüllte Beziehung zu führen.
Ich habe außerdem ein paar weitere Glaubenssätze zum Thema Partner gesammelt:
- Es gibt keinen passenden Partner für mich.
- Es gibt nur den einen richtigen Partner.
- Ich kenne die Frauen / Männer
- Ich muss meinen Partner verändern
- Mein Partner muss mich glücklich machen
Und auch hier gibt es natürlich wieder Affirmationen, wie die folgenden:
- Mein Partner ist die vollkommende Erfüllung.
- Mein Partner teilt all mein Glück mit mir.
- Ich habe einen Partner, der genau zu mir passt.
- Danke für den liebevollen Partner an meiner Seite.
- Ich akzeptiere meinen Partner so wie er ist.
Und auch hier ist klar: Wenn unser Bild auf uns über unseren Partner von positiven Affirmationen geprägt ist, begegnen wir uns natürlich vollkommen anders, als wenn negative Glaubenssätze diese Beziehung beeinflussen. Und der Verlauf unserer Partnerschaft ist natürlich bei der Begegnung auf einem so positiven Level ein ganz anderer.
Und du hast es in der Hand!
Glaubenssätze verändern & Affirmationen integrieren
Es gibt so einige Möglichkeiten, Glaubenssätze zu verändern und Affirmationen zu integrieren. Ich werde mir einmal einen Überblick geben.
Der wichtigste Schritt ist erstmal, sich die einst unbewussten Glaubenssätze jetzt bewusst zu machen. Die Übungen, die wir gerade dafür gemacht haben, sollen dir dabei helfen. Es ist aber natürlich ein Prozess, der nicht vom einen auf den anderen Tag funktioniert. Einige Glaubenssätze wirst du schneller erkennen, andere sitzen tiefer. Du wirst auch immer wieder mal auf neue stoßen. Sie zeigen sich nicht alle auf einmal. Das ist komplett in Ordnung. Identifiziere einfach mal einen einzigen Glaubenssatz. Einen ersten, mit dem du beginnen möchtest.
Und dann stelle dir 4 Fragen über diesen Glaubenssatz:
Nehmen wir als Beispiel den Glaubenssatz: Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.
Stelle dir folgende 4 Fragen:
Frage 1: Ist das wahr?
Stimmt es, dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden? Wir neigen in Glaubenssätzen so stark zu Verallgemeinerungen. Wir stellen die Sätze nicht infrage sondern glauben sie uneingeschränkt. Und hier musst du etwas ändern: Stelle dir die Fragen „Ist das wahr“ und erlaube dir, alternative Erfahrungen zu machen. Wo gab es vielleicht eine Erfahrung, die etwas anderes gezeigt hat?
Frage 2: Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
Bist du absolut und hundertprozentig sicher, dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden?
Frage 3: Wie reagierst du und was passiert, wenn du den Gedanken glaubst?
Wenn du annimmst, dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden, was macht das mit dir? Bestimmt macht es dich traurig, du fühlst dich alleine und verlassen. Du fühlst dich vielleicht abgelehnt und abgewiesen. Du fühlst dich wertlos. Und bestätigt darin, dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden. Und der Kreislauf beginnt von vorne. Mache dir bewusst, was passiert, wenn du diesen Gedanken denkst und glaubst.
Frage 4: Wer wärst du ohne den Gedanken?
Was, wenn du nicht glauben würdest, dass du es nicht wert bist, geliebt zu werden? Wie würdest du dich dann fühlen? Glücklich? Akzeptiert und angenommen? Hoffnungsvoll? Das ist möglich. Setz es dir doch einfach mal als Ziel!
Und stelle dir diese Fragen immer wieder. Zu jedem Glaubenssatz. Einfach, um dich auch einmal aus deiner alten Gedankenschleife heraus zu bringen.
Praktische Tipps, um Glaubenssätze zu verändern
Und jetzt ganz praktisch: Was kannst du tun?
Tipp 1: Schwäche deinen Glaubenssatz ab
Manchmal hilft es, den Satz übergangsweise einfach ein bisschen zu verändern. Ein Füllwort einzufügen, das die Absolution und die Schärfe nimmt. Ihn ein bisschen abzuschwächen. Einen Zusatz anzuhängen.
Statt:
Ich werde niemals eine erfüllte Beziehung führen.
Probiere es mal mit:
Es ist mir bisher noch nicht gelungen, eine erfüllte Beziehung zu führen.
Oder statt:
Ich bin immer so zickig.
Sage dir besser:
Wenn ich enttäuscht und traurig bin, reagiere ich zickig.
Oder was auch immer zu dir, deinem Glaubenssatz und deiner Situation passt.
Tipp 2: Mach dir bewusst, dass Glaubenssatzarbeit ein Prozess ist
Dein Gehirn möchte sich nicht gerne verändern. Veränderungen vollziehen sich langsam und mühsam. Deshalb dauert es, Überzeugungen langfristig zu ändern. Am Anfang fühlt es sich seltsam an, alte Überzeugungen zu hinterfragen. Neue Gedanken zu integrieren. Mache dir bewusst, dass das normal ist. Du bist nicht schwach oder langsam oder unfähig. Es ist normal, dass wir lieber das alte, bekannte denken als etwas Neues – auch, wenn es uns schadet. Sei liebevoll mit dir und habe Geduld aber bleibe dran!
Tipp 3: Wähle eine Affirmation, mit der du den Glaubenssatz ersetzen willst
…und übe diese Affirmation! Am Anfang fühlt sie sich sicher ungewohnt und fremd an. Aber umso mehr du sie übst, umso leichter wird es dir fallen. Überlege dir nur mal, wie lange du den alten Glaubenssatz schon geübt hast! Schreibe dir die Affirmation auf. Sage sie dir täglich. Gerne auch vor dem Spiegel. Speichere sie in dein Handy. Kleb dir einen Notizzettel an den Spiegel. Mache sie dir präsent und übe, übe, übe.
Und ich bin mir ganz sicher, dass du schon bald Veränderungen in deiner Beziehung aber auch in deinem ganzen Leben bemerken wirst. Glaubenssätze haben einen riesigen Einfluss auf unser Leben. In jedem Bereich und an jedem Tag. Es lohnt sich wirklich, sich damit zu beschäftigen und da etwas zu ändern, auch wenn es zu Beginn etwas Energie kostet. Du findest auf meiner Homepage und auf meinem Blog auch noch mehr Information zu Glaubenssätze und ich biete dir auch sehr gerne an, mit mir persönlich an deinen Glaubenssätze zu arbeiten, sie bewusst zu machen und durch Affirmationen zu ersetzen. Manchmal ist es einfach gut, da zu zweit drauf zu schauen, gerade was die Bewusstmachung angeht.
Ich hoffe sehr, dass du in dieser Podcast-Folge einen guten Einblick in die Glaubenssatzarbeit bekommen hast. Das du verstanden hast, warum es so wichtig ist, die eigenen Glaubenssätze zu kennen und bewusst zu wählen, was wir in unsere Gedanken und somit in unser Leben lassen. Ich freue mich sehr, wenn du auch nächste Woche wieder mit dabei bist!
Danke, dass du in dieser Folge mit dabei warst. Wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, schreibe mir sehr gerne eine Bewertung auf Itunes. Ich freue mich über jede einzelne Bewertung und du ermöglichst mir so, meine Arbeit am Podcast. Wenn du mit mir persönlich arbeiten möchtest, kontaktiere mich gerne über linda@psy-on.de
Ich wünsche dir jetzt einen wunderschönen Tag,
viel Erfolg und auch Spaß mit der Arbeit an deinen Glaubenssätzen – es muss auch nicht immer alles so ernst sein, es darf auch Spaß machen –
Lass es dir gut gehen,
mach’s gut und bis bald,
deine Linda
In meinem kostenlosen Mitgliederbereich wartet ein Workbook für deine Beziehung zum Download auf dich. Außerdem findest du dort einen kostenlosen 4-teiligen Online-Kurs & weitere Literaturempfehlungen rund um das Thema Partnerschaft & Paartherapie. Alle neuen Informationen gibt es dort zuerst!
In meiner neu gegründeten Facebook-Gruppe „Paartherapie Podcast – Glückliche & Erfüllte Beziehungen leben“ kannst du dich mit anderen Hörern des Podcast sowie mit mir ganz persönlich austauschen! Hier ist Raum für deine Fragen, Themen & Herausforderungen! Teile deine besten Beziehungstipps mit den anderen Mitgliedern oder lasse dich von der Gruppe unterstützen!
Trete der kostenlosen & geschlossenen Facebook-Gruppe bei – ich freue mich auf dich!!
Linda Mitterweger (Psychologin)
Ich helfe Menschen eine glückliche und erfüllte Partnerschaft zu leben – in Nahbeziehung und auch in Fernbeziehungen, trotz der Distanz. Ich selbst habe bereits viele Jahre Fernbeziehungen geführt und kenne die Herausforderungen, die diese Beziehungsform bietet – aber auch die Chancen. Mit meiner Unterstützung kannst du die Kommunikation und Offenheit in deiner Beziehung stärken und so gute Lösungen für die Herausforderungen finden, die sich dir in deinem Leben und in deiner (Fern-)Beziehung stellen. Neben der Fernbeziehungsberatung biete ich Online-Paartherapie über Videochat an. Kontaktiere mich für deine 90-minütige Power-Session oder verabrede direkt online deinen nächsten Termin.
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